Tehuano-Winde regen das Algenwachstum an

In den Wintermonaten von Nord- und Zentralamerika strömen Winde vom Golf von Mexiko durch die Täler der Gebirgskette in Mexiko und erreichen nicht selten Sturmstärke. Im Süden des Landes münden sie in den Golf von Tehuantepec und wenn diese Winde dort über das Wasser streifen, wird im Ozean eine Zirkulation angeregt. Das warme Oberflächenwasser wird fortgetrieben, wodurch kaltes, nährstoffreiches Tiefenwasser nachströmt. Der Effekt ist so stark, dass die Oberflächenwassertemperatur in nur 24 Stunden um zehn Kelvin abnehmen kann. Dies wiederum führt zu verstärktem Wachstum von Algen, welche letztlich den Ausgangspunkt des Nahrungskreislaufs im Ozean darstellen. Eine ganze Nahrungskette hängt von diesen wiederkehrenden Tehuano-Winden im Pazifik ab.

Der meteorologische Prozess, der zu den Winden in Sturmstärke führt, ist recht einfach zu erklären: Im Winter bewegen sich kalte Hochdruckgebiete aus Nordamerika südwärts über den Golf von Mexiko. Über dem pazifischen Ozean liegt hingegen eine warme, feuchte Luftmasse, die von tiefem Luftdruck geprägt ist. Zwischen dem Hoch über dem Golf und dem tiefen Luftdruck über dem Pazifik baut sich ein starker Druckgradient auf. So fließt die Luft aus dem Hoch Richtung tieferem Luftdruck aus, wird aber von den Kordilleren in Mexiko abgeblockt. In Schluchten oder Pässen – wie dem mexikanischen Chivela-Pass – wird die Luft kanalisiert und erreicht dann stark beschleunigt den Golf von Tehuantepec, einem Teil des pazifischen Ozeans.

Der Tehuano-Wind ist nicht das einzige Windsystem in Zentralamerika, das eine verstärkte Algenblüte hervorruft. Nach dem Auftreten von Tehuano-Winden folgen in der Regel wenige Tage später noch zwei Windsysteme in Mittelamerika, da das Hochdruckgebiet vom Golf von Mexiko weiter nach Süden wandert. Hauptsächlich an drei Stellen finden Winde ihren Weg vom Golf von Mexiko durch die Kordilleren in den pazifischen Raum: Der Tehuano-Wind durchquert den Chivela-Pass in Mexiko. Etwas weiter südlich prescht der Papagayo-Wind vom Karibischen Meer kommend über die Seen Nicaraguas in den Golf von Papagayo. Zu guter Letzt pfeifen die Panama-Winde durch den Culebra Cut – dort wo sich der Panama-Kanal befindet, der den Atlantik mit dem Pazifik verbindet.

Das nebenstehende Satellitenbild zeigt den Effekt, den Tehuano-Winde auf die Algenblüte in der Bucht von Tehuantepec im Dezember 2003 hatten. In der Falschfarbendarstellung ist die Konzentration an Chlorophyll zu sehen, welches der SeaWiFS-Sensor (NASA) an Bord des GeoEye-Satelliten Orbview-2 südwestlich von Mexiko detektieren konnte. Hohe Konzentrationen sind in dunkelrot und geringe Konzentrationen in hellblau auszumachen.

DWD Tehuano Winde regen das Algenwachstum an

Dipl.-Meteorologin Julia Tuschy
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 13.08.2023
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Wenn die Wettermodelle an ihre Grenzen kommen, oder: Es gewittert wieder!

Gerade einmal zwei Tage hielt das ruhige Hochdruckwetter an und schon ist es wieder vorbei… Hoch LOTTE geht die Luft aus und so nutzt Tiefdruckkomplex AREND die Gunst der Stunde und stellt die Wetterweichen in den kommenden Tagen auf kräftige Schauer und Gewitter mit Unwetterpotenzial.

Tja und so kann man jetzt schon die Prognose wagen, dass es in den nächsten Tagen nicht nur Eiskörner, sondern auch Beschwerden hageln wird: „Wo sind denn jetzt eure Gewitter???“, „Reine Panikmache!“ usw. Häufig ist das der Fall, nachdem eine Vorabinformation vor schweren Gewittern herausgegeben wurde. Sie dient als Hinweis darauf, dass in der betroffenen Region ein erhöhtes Potenzial für die Entwicklung heftiger Gewitter gegeben ist. Wo sie dann aber tatsächlich genau entstehen, weiß man schlicht nicht.

Das Problem an der ganzen Sache ist, dass eine Prognose, wann und wo Gewitter exakt auftreten, im Prinzip nicht möglich ist. Gewitter sind nämlich besonders in ihrer Entstehung sehr kleinräumige Wetterphänomene, die von unseren Wettermodellen nur teilweise aufgelöst bzw. „eingefangen“ werden können. Das kann man ganz grob mit einem Fischernetz vergleichen: Je kleiner die Maschen des Netzes sind, desto kleinere Fische kann man fangen. Beträgt die Maschenweite zwischen zwei Knoten z.B. 50 cm, wird man Schwierigkeiten haben, einen Goldfisch zu erwischen. Ähnlich verhält es sich mit den Wettermodellen. Das hochauflösende Wettermodell des DWD (ICON-D2) hat aktuell eine Maschenweite von 2,2 km. Das ist gerade in der Größenordnung eines entstehenden Gewitters. So ist es nicht selten, dass bei Gewittern in einem Stadtteil die Keller ausgepumpt werden müssen, während es im benachbarten Stadtteil trocken bleibt.

Vielleicht fragen Sie sich jetzt: „Warum erhöht man denn nicht einfach die Auflösung der Modelle auf z.B. 100 m?“. Nun ja, einerseits würde dann aufgrund des deutlich höheren Rechenaufwands wohl sogar unser Superrechner die weiße Fahne schwenken. Andererseits gibt es noch weitere Faktoren, die die Wettervorhersage im Allgemeinen und damit auch die Gewitterprognose beeinträchtigen (Messungenauigkeiten, zu geringe globale und regionale Messdichte, notwendige Vereinfachungen in den numerischen Gleichungen eines Wettermodells, usw.).

Mit diesen Einschränkungen Gewitter auf den Punkt genau vorhersagen zu können, würde veranschaulicht gesagt bedeuten, dass man in einem Topf mit aufkochendem Wasser auf den Millimeter und die Sekunde exakt prognostizieren kann, wo und wann sich das erste Luftbläschen am Topfboden bildet und aufsteigt. Ein unmögliches Unterfangen.

Was man dagegen meist recht gut vorhersagen kann, ist zum einen die Region, in der Schauer und Gewitter auftreten können und zum anderen das Potenzial der Luftmasse und die damit einhergehenden Begleiterscheinungen wie Starkregen, Böen und Hagel. Damit lassen sich auch Regionen, in denen beispielsweise das Unwetterpotenzial am größten ist, im besten Fall schon mehrere Tage im Voraus recht zuverlässig eingrenzen.

Am heutigen Samstag muss besonders im Süden, am Sonntag im Südosten und zum Wochenstart auch in den mittleren Landesteilen mit lokalen, unwetterartigen Gewittern gerechnet werden. Wann und wo genau sie entstehen muss jedoch abgewartet werden.

Dipl.-Met. Tobias Reinartz
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 12.08.2023
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Deutlich zu viel Regen im bisherigen August

Der tägliche Gang zum Regenmesser hat sich in letzter Zeit definitiv gelohnt und nahezu jedes Mal war Spannung geboten, wie viel Regen denn nun wirklich gefallen war. Waren es zehn, zwanzig oder gar vierzig Liter? Auf jeden Fall kam aufsummiert seit Anfang August in weiten Teilen des Landes doch so einiges zusammen. Bei manch einem, der in dieser Zeit im Urlaub verweilte, ist der Regenmesser sicherlich auch übergelaufen. Bei Betrachtung der einzelnen Tage muss konstatiert werden, dass seit Anfang des Monats nahezu an jedem Tag gebietsweise 20 bis 50 Liter pro Quadratmeter Regen vom Himmel kamen. Örtlich war es sogar noch mehr und insgesamt sticht der vergangene Sonntag noch etwas aus der Masse heraus. Sowohl im Osten des Landes als auch im Westen und generell in den Mittelgebirgen kam an diesem Tag einiges an Wasser vom Himmel. Dies war zum einen einem Vb-artigen Tief geschuldet, das über Polen nordwärts zog und für Aufgleitniederschläge entlang der östlichen Landesgrenze sorgte. Andererseits lag genau über Deutschland ein umfangreicher Trog, in dem es oftmals in denselben Regionen immer wieder zu schauerartigen Niederschlägen kam. Am meisten regnete es zwischen Sonntag 06 UTC und Montag 06 UTC im Bayerischen Wald (Sankt Englmar und der Große Arber mit 82 bzw. 80 Liter pro Quadratmeter). Aber auch in Altenberge im Norden Nordrhein-Westfalens schüttete es wie aus Eimern, was 71 Liter pro Quadratmeter eindrucksvoll widerspiegeln. Dies entspricht etwas mehr als der Monatssumme – und dies innerhalb eines Tages.

DWD Deutlich zu viel Regen im bisherigen August

Insgesamt fielen im bisherigen August verbreitet 30 bis 60 Liter pro Quadratmeter. Deutlich mehr kam in einigen Mittelgebirgen, in Nordrhein-Westfalen, in Teilen der südlichen Mitte, in den Alpen und im Nordosten zusammen. Dort regnete es bereits 60 bis 120, örtlich um 150 Liter pro Quadratmeter. Dies ist in den meisten Regionen bereits der normal übliche Monatsniederschlag oder sogar noch deutlich mehr gewesen. Mit 199 Liter pro Quadratmeter ist der Große Arber im Bayerischen Wald absoluter Spitzenreiter, gefolgt von Sankt Englmar mit 174 Liter pro Quadratmeter und Oberfranken-Hüttstadl (Bayern) mit 159 Liter pro Quadratmeter. Sehr trocken verlief der bisherige August im Lee des Harzes. Beispielsweise kamen in Erxleben-Bregenstedt (Sachsen-Anhalt) und Möckern-Drewitz (Sachsen-Anhalt) nur 7 bzw. 9 Liter pro Quadratmeter zusammen. Auch auf Fehmarn (Schleswig-Holstein) war es mit 10 Litern pro Quadratmeter sehr trocken.

DWD Deutlich zu viel Regen im bisherigen August 1

Vergleicht man nun den prozentualen Anteil des aktuell bis heute Morgen (10.08.2023, 8 Uhr MESZ) gefallenen Niederschlags im Verhältnis zum vieljährigen Mittel, so fällt auf, dass flächendeckend deutlich mehr Niederschlag gefallen ist, als normalerweise üblich. Regional betragen die Abweichungen mehrere hundert Prozent. Insbesondere im Bereich des Münsterlandes, der Uckermark und im Spessart fielen mehr als 500 % des bis zu diesem Zeitpunkt durchschnittlichen Niederschlags. Zwischen Donau und den Alpen liegt man in etwa im Mittel.

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Im Flächenmittel fielen bis heute Morgen in Deutschland 54,5 Liter pro Quadratmeter. Dies entspricht 209 % des erwartbaren Niederschlags. Es zeigt sich also auch in der Fläche, dass es bisher viel zu nass war im Lande. Normalerweise wird dieser Wert von etwas über 50 Liter pro Quadratmeter im Flächenmittel erst zu Beginn der dritten Augustdekade erreicht (durchgezogene Linie im folgenden Diagramm).

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Nachdem es heute und auch morgen überwiegend trocken bleibt, kommen bereits in der Nacht zum Samstag von Westen her neue schauerartige Niederschläge auf. Auch im weiteren Verlauf des Wochenendes und bis weit in die neue Woche hinein lautet die Devise in vielen Landesteilen: „Der Regen wird wärmer.“

Dipl.-Met. Marcel Schmid
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 10.08.2023
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Der Sommer ist wieder da und bleibt, aber …

Nach einer kühlen und nassen Witterungsphase ist der Sommer zurückgekehrt. Die großräumige Wetterlage stellt sich um. Ein Tief Namens „Arend“ vor der Toren Europas (nordwestlich von Irland) steuert nun in den nächsten Tagen mit einer südwestlichen Höhenströmung warme Mittelmeerluft nach Deutschland. Die Luft ist auch sehr feucht, sodass allgemein die Wärmebelastung zunehmend steigt. Ebenfalls nimmt die Gewitterneigung deutlich zu.

DWD Der Sommer ist wieder da und bleibt aber …

Am heutigen Freitag sorgt das Hoch „Lotte“ mit Schwerpunkt über Süddeutschland noch für sonniges Wetter. Lediglich im Nordosten ziehen kompaktere Wolkenfelder durch, die aber zum Nachmittag abziehen. Gegen Abend nähert sich ein Frontensystem des Tiefs „Arend“ den Nordwesten des Landes und die Bewölkung nimmt zu. Bis zum späten Abend dürfte es aber noch trocken bleiben. Die Temperaturen steigen auf sommerliche Werte zwischen 25 und 30 Grad, im Südwesten bis 33 Grad an. An der See ist es mit 20 bis 24 Grad etwas kühler. Der Wind weht meist schwach bis mäßig aus unterschiedlichen Richtungen, im Nordwesten zunehmend aus Süd bis Südwest.

DWD Der Sommer ist wieder da und bleibt aber … 1

Das störungsfreie Wetter hält nicht lange an, denn bereits in der Nacht zum Samstag breiten sich über der Nordwesthälfte dichte Wolkenfelder mit schauerartigem Regen aus, was das Sternschnuppenschauen (Sternschnuppenstrom der Perseiden) deutlich beeinträchtigen wird. Im Osten und Süden könnte man da mehr Glück haben. Mit Tiefstwerten zwischen 19 und 15 Grad unten den dichten Wolken und 16 bis 10 Grad in den anderen Gebieten bleibt es meist recht mild.

 

DWD Der Sommer ist wieder da und bleibt aber … 2

Am Samstag zeigt sich nur im Süden und Südosten länger die Sonne und erst gegen Abend erreichen bzw. entwickeln sich einzelne starke Gewitter. Sonst ist der Himmel wolkenverhangen und gebietsweise fällt schauerartiger, teils gewittriger Regen. Erst gegen Abend wird es von Nordwesten trockener. Lokal kommt es zu unwetterartigen Entwicklungen durch heftigen Starkregen und im Süden auch durch größeren Hagel. Die Höchstwerte liegen zwischen 24 und 31 Grad, im Nordwesten zwischen 20 und 24 Grad. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Süd bis Südwest. In Gewitternähe sind Sturmböen möglich.

In der Nacht zum Sonntag ziehen Schauer und Gewitter nach Osten ab und spätestens in der zweiten Nachthälfte verläuft das Wetter deutlich ruhiger und die Wolkendecke reißt gebietsweise auf. Die Luft kühlt auf Werte zwischen 17 und 11 Grad ab.

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Am Sonntag ist Deutschland zwei geteilt: In der Nordwesthälfte zeigt sich neben einigen Wolkenfeldern zeitweise die Sonne und das Gewitterrisiko ist gering bei Höchstwerten von 20 bis 27 Grad. In der Südosthälfte hingegen bilden sich im Tagesverlauf erneut teils unwetterartige Gewitter bei schwülem 27 und 31 Grad.

Auch zum Start in die neue Woche ändert sich an der großräumigen Wetterlage nichts Wesentliches. Auf der Vorderseite des Tiefdrucksystems „Arend“ über Nordwesteuropa hält der Zustrom von warmer und feuchter Luft aus Südwesteuropa weiterhin an. Gebietsweise stehen weitere schauerartige und teils gewittrige Regenfälle auf der Agenda. Eine genaue Regionalisierung ist derzeit noch nicht möglich. Eines ist aber sicher, es bleibt mit Höchstwerten zwischen 25 und 32 Grad sommerlich warm. Nur an den Küsten wird es mit 20 bis 24 Grad nicht ganz so warm.

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Marco Manitta
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 11.08.2023
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Surftools Academy in Porto Pollo

Seit mehr als 35 Jahren bietet Surftools die Academy Weeks in Porto Pollo an: neuestes Testmaterial, Kurse, Gleichgesinnte und legendäre Grillabende an einem der schönsten Spots Europas sind Garanten für unvergessliche Zeiten!

Perseiden Teil II: Der jährliche Sternschnuppen-Höhepunkt naht

Geht es um den Blick in den Sternenhimmel, so war es um diesen in den letzten Wochen ziemlich schlecht bestellt. Regen über Regen bei trübem, wolkenverhangenem Himmel – das hat die Laune nicht unbedingt bei jedem verbessert. Zu allem Überdruss war es dazu noch nicht einmal mehr sonderlich warm.

Am Wochenende erreicht die Aktivität des Perseiden-Stroms nun ihren Höhepunkt. Mit anderen Worten: Die Wahrscheinlichkeit, nachts Sternschnuppen sehen zu können, ist dann am höchsten. Voraussetzung ist natürlich, dass das Wetter auch passt. Diesbezüglich gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht zu vermelden. Die gute Nachricht: Es wird grundsätzlich deutlich wärmer und auch freundlicher. Die schlechte: Nicht überall wird es für einen wolkenfreien Himmel reichen.

Betrachten wir also die Wetterlage mal etwas genauer und beginnen dabei mit dem Freitag und der Nacht zum Samstag. Die Vorhersagekarte (Abbildung 1) verrät: Allzu viel ist europaweit gar nicht los. Bemerkenswert ist das ausgeprägte große Tiefdruckgebiet („Arend”) auf dem Nordatlantik, dessen Ausläufer bis nach Westeuropa reichen. Wichtiger aber ist das Hoch mit seinem Zentrum über Deutschland. Dieses sorgt tagsüber für sommerliche Verhältnisse mit Temperaturen bis an die 30°C und vor allem in den östlichen Landesteilen für viel Sonnenschein. In der westlichen Hälfte machen sich dagegen schon erste Wolken als Vorläufer von „Arend” bemerkbar. In der Nacht zu Samstag verschärft sich dieser Kontrast noch. Die Nordwesthälfte des Landes steckt dann unter einer dichten, teilweise auch schon regnerischen Wolkendecke, während es in der Südosthälfte höchstens gering bewölkt ist. Die besten Chancen auf wolkenfreien Himmel hat man wohl im äußersten Südosten, soll heißen: in Nieder- und Oberbayern. Dazu wird es bei Temperaturen um 15°C nachts nicht übermäßig kühl, sodass es sich draußen noch etwas länger aushalten lässt.

 

DWD Perseiden Teil II Der jaehrliche Sternschnuppen Hoehepunkt naht

Im Laufe des Samstags rückt uns dann Tief „Arend” weiter auf die Pelle, kommt aber auch nicht mehr richtig gegen den Hochdruckgürtel an, der sich von Südwesteuropa bis zur Barentssee erstreckt. Das bedeutet, dass die okkludierte Kaltfront von Tief „Arend” über dem Nordwesten Deutschlands hängen bleibt (siehe Abbildung 2). Diese sorgt im Tagesverlauf für zahlreiche Schauer und Gewitter, während es im Süden und Osten deutlich freundlicher bleibt. Das setzt sich auch noch in die Nacht zum Sonntag hinein fort. Zwar lassen dann die Niederschläge überall nach und die Gewitter des Tages lösen sich mehr oder weniger in Luft auf, aber die Wolken bleiben. Im Endeffekt läuft es dabei auf dieselbe Situation wie nachts zuvor hinaus: Die größten Chancen auf wolkenfreien Himmel hat man im äußersten Südosten Deutschlands, wo der Hochdruckeinfluss am stärksten ist. Nach Nordwesten nimmt die Dichte der Wolkendecke dagegen immer weiter zu. Einen kleinen Haken gibt es allerdings auch im Südosten: Hier kann sich das ein oder andere örtliche Nebelfeld bilden, welches dem Blick auf die Sterne und die Schnuppen einen Strich durch die Rechnung macht.

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DWD Perseiden Teil II Der jaehrliche Sternschnuppen Hoehepunkt naht 3DWD Perseiden Teil II Der jaehrliche Sternschnuppen Hoehepunkt naht 4

 

M.Sc. Felix Dietzsch
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 09.08.2023
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Wenn der Schirm umklappt, oder: Ein Herbstproblem im Sommer

Eigentlich ein klassisches Thema für den Herbst, denn stürmisches und regnerisches Wetter verbindet man gemeinhin doch eher mit jener Jahreszeit. Da der Sommer in den vergangenen Tagen bzw. Wochen bei manch Einem aber sicherlich auch mal herbstliche Gefühle hervorbrachte, passt das Thema jetzt eigentlich auch ganz gut. Vielleicht ist Ihnen das in letzter Zeit ja auch mal passiert, als Sie draußen mit dem aufgespannten Regenschirm unterwegs waren? Auf einmal kommt ein Windstoß, der Schirm klappt nach oben um und dient nun mehr als Sammelbecken, denn als Regenschutz.

Was physikalisch dahinter steckt, hatte der schweizer Physiker Daniel Bernoulli bereits im 18. Jahrhundert herausgefunden. Grob gesagt, stellte er fest, dass Luft, die an einem bestimmten Ort schneller strömt als in der Umgebung, an diesem Ort einen Unterdruck erzeugt. Dieses bedeutende Phänomen wurde in der Folge nach seinem Entdecker benannt und ist in der Wissenschaft seither als Bernoulli-Effekt bekannt. Der entstehende Unterdruck bewirkt schließlich einen Sog, der Objekte aus der Umgebung ansaugt.

Übertragen wir das mal auf den Regenschirm: Bei Windstille herrscht über und unter dem Schirm derselbe Druck, sodass er in der Folge keine Anstalten macht, seine Form verändern zu wollen. Wird der Regenschirm nun aber vom Wind angeströmt, dann stellt er für den Wind ein Hindernis dar. Um dieses zu umgehen, wird die Luft, die auf den Schirm trifft, über ihn hinweg gelenkt. Ähnlich wie auf einer Autobahn, auf der die Fahrbahn von zweien auf eine verengt wird, verengt sich nun auch der Luftkanal über dem Regenschirm. Die abgelenkte Luft quetscht sich nämlich zu derjenigen, die eh schon über den Schirm weht. Wie in einer Düse wird die Luft nun über dem Schirm beschleunigt (auch bekannt als sogenannter Venturi-Effekt), im Vergleich zur Umgebungsluft strömt diese dort nun also schneller. Daher (Stichwort Bernoulli-Effekt) nimmt der Druck über dem Schirm ab, wohingegen er unter ihm nahezu gleichbleibt. Da ist er nun, der oben erwähnte Unterdruck! Ist dieser stark genug, klappt der Regenschirm letztendlich nach oben um.

Derselbe Effekt ist übrigens unter anderem auch dafür verantwortlich, dass bei schweren Stürmen Hausdächer abgedeckt werden oder Flugzeuge fliegen können (Unterdruck über den Tragflächen).

Den Bernoulli-Effekt können Sie auch problemlos selbst ausprobieren. Halten Sie beispielweise zwei Blätter Papier so, dass sich die beiden Blattflächen „anschauen“ und voneinander ein paar Zentimeter entfernt sind. Pusten Sie nun von oben zwischen die beiden Blätter, nähern sich die unteren Papierenden einander an und werden nicht, wie man vielleicht denken würde, auseinander gedrückt. Oder falls Sie stolzer Besitzer eines Tischtennisballs und eines Föns sind, föhnen Sie einfach mal senkrecht nach oben und legen den Tischtennisball in den Fönstrahl. Der Ball bleibt nun in diesem Strahl gefangen, selbst wenn Sie den Fön leicht kippen.

In diesem Sinne: Viel Spaß beim Experimentieren!

Dipl.-Met. Tobias Reinartz
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 08.08.2023
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Wann wird es mal wieder richtig Sommer?

Derzeit haben wir die Hundstage, die normalerweise die wärmsten Tage des Jahres sind. Doch in diesem Jahr hat sich eine Westwetterlage eingestellt. Dabei ziehen Tiefdruckgebiete in rascher Abfolge über das südliche Nordeuropa hinweg und ihre Frontensysteme sorgen bei uns für unbeständiges und windiges Wetter. Die für die Jahreszeit deutlich zu niedrigen Temperaturen geben schon einen Vorgeschmack auf den Herbst. In den letzten beiden Wochen war von Sommerwetter keine Spur. Viele werden sich nun fragen, ob der Sommer bereits vorbei ist. Dafür werfen wir einen Blick in die mittelfristige Vorhersage.

Eines vorweg: Auch wenn es mit den derzeitigen Wetterkapriolen den Anschein macht, der Sommer ist noch nicht vorbei. Bereits gegen Ende der Woche kommt ein neues Hochdruckgebiet und bringt von Südwesten deutliche Erwärmung mit sich. Spätestens am Freitag können wir uns bei viel Sonnenschein fast überall wieder auf sommerliche Werte zwischen 25 und 32 Grad freuen. Anfangs bleibt es wahrscheinlich nur im Nordosten etwas kühler. Die Rückkehr des Sommers scheint in den Modellen als recht sicher.

Allerdings ist dieses Hochdruckgebiet nicht sonderlich stabil und wird rasch von einem näher rückenden Atlantiktief bedrängt. Dadurch bringt eine Kaltfront zumindest in der Nordwesthälfte wieder Schauer und Gewitter mit Abkühlung. Ab dem Wochenende nehmen die Unsicherheiten dann deutlich zu. Um zu klären, ob es nach 2 Tagen mit Hochdruckeinfluss schon wieder vorbei ist mit dem Sommer, muss man auf sogenannte Ensemblevorhersagen zurückgreifen. Das bedeutet, dass ein Wettermodell mehrere Male mit jeweils leicht variierten Anfangsbedingungen gerechnet wird.

In der Abbildung ist die Ensemblerechnung des europäischen ECMWF-Modells für Frankfurt dargestellt. Jede Linie entspricht einem Modelllauf. Der obere Teil zeigt die Temperatur auf etwa 1500 m Höhe, in der Mitte ist der 6-stündige Niederschlag dargestellt, und ganz unten das Geopotenzial auf etwa 500 hPa, was in etwa einem Druckäquivalent in 5500 m Höhe entspricht. Die fette Linie symbolisiert den höher aufgelösten operationellen Lauf, bei dem die Anfangsbedingungen nicht variiert wurden.

Man erkennt, dass die Prognose bis Freitag recht stark gebündelt und deshalb relativ sicher ist. Auch der Knick zum Wochenende ist erkennbar, wobei hier die Streuung bereits deutlich zunimmt. Es bleibt also unsicher, wie stark es abkühlt. Die Signale bei den Niederschlagsmengen entstehen durch eventuelle Gewitter. Zu Beginn der nächsten Woche ist die Streuung dann erheblich. Dennoch lässt sich ein grober Trend zu einem Temperaturanstieg erkennen, mit recht hohem Geopotenzial. Das deutet tendenziell eher auf Hochdruck hin. Das Wetter ist jedoch nicht vollkommen stabil, da doch noch vereinzelt Niederschläge gerechnet werden.

Schaut man sich die Einzelläufe an, erkennt man eine grobe Tendenz zu einer sogenannten Südwestwetterlage, bei der es zwar wahrscheinlich noch sommerlich warm bleibt, aber es auch immer mal wieder Schauer und Gewitter geben kann. Dabei ist es tendenziell im Südosten wärmer als im Nordwesten. Der Sommer ist also noch nicht vorüber.

DWD Wann wird es mal wieder richtig Sommer

Dipl.-Met. Christian Herold
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 06.08.2023
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Der Einfluss von Wetter und Klima auf die Menschheitsgeschichte – Teil 1

Am 06. August 1945 zerstörte eine amerikanische Atombombe mit dem harmlos klingenden Namen „Little Boy“ die Stadt Hiroshima und tötete 70.000 bis 90.000 seiner Bewohner sofort. Die Wahl des Ziels fiel mehr oder weniger zufällig auf Hiroshima. Weitere Optionen waren Kokura und Nagasaki. Wenige Tage zuvor musste der Start des Flugzeugs aufgrund schlechter Wetterbedingungen noch verschoben werden, da die Bombe nur bei Sichtflugbedingungen eingesetzt werden durfte. Für den 06. August wurden dann gute Wetterbedingungen für Japan vorhergesagt. Kurz nach 7 Uhr meldete ein amerikanisches Wetterbeobachtungsflugzeug, der Wolkenbedeckungsgrad über Hiroshima betrage drei Zehntel bei guter Sicht und somit war das Ziel für den Einsatz dieser Atombombe gefunden.

Da das japanische Kaiserreich aber trotz der verheerenden Zerstörungsgewalt dieser neuartigen Bombe nicht kapitulieren wollte, entschieden die amerikanischen Befehlshaber, eine zweite Atombombe mit dem Namen „Fat Man“ einzusetzen. Das primäre Ziel war Kokura als ein Zentrum der japanischen Rüstungsindustrie. Nagasaki war ursprünglich nicht einmal auf der Liste der engeren Auswahl gewesen, wurde dann aber als Ersatz für Kyoto hinzugefügt. Zunächst war der 11. August als Abwurfdatum vorgesehen, da aber schlechtes Wetter vorhergesagt war, wurde der Einsatz um zwei Tage vorgezogen. Als der Bomber an besagtem 09. August über Kokura ankam, lag die Stadt allerdings unter dichten Wolken sowie Rauchschwaden eines Brandbombenangriffs vom Vortag. Weitere zwei Anflüge folgten, aber nachdem die Sicht nicht besser wurde und zudem das Flugbenzin zur Neige ging, entschied man sich, das Ausweichziel Nagasaki anzusteuern. Es sollte ein Direktangriff auf die Schiffswerften erfolgen, allerdings herrschten auch über Nagasaki schlechte Sichtverhältnisse. Eigentlich hätte der Angriff unter solchen Umständen abgebrochen werden müssen, aber der Pilot entschied sich zu einem Radaranflug, um die Bombe letztlich doch noch abwerfen zu können. Der eigentliche Zielpunkt wurde zwar verfehlt, dafür explodierte die Bombe über dicht bewohntem Gebiet und ließ wie bereits in Hiroshima nur wenige Überlebende zurück.

Ein weiteres Ereignis zur Zeit des Zweiten Weltkrieges war der sogenannte „D-Day“ (Decision Day), der erste Tag der Invasion der Alliierten (USA, Kanada, Großbritannien und weitere Verbündete) an der französischen Atlantikküste in der Normandie. Kalendarisch handelte es sich hierbei um den 06. Juni 1944. Diese groß angelegte Militäraktion startete unter dem Decknamen „Overlord“ und beinhaltete die Einnahme deutscher Stellungen in der Normandie und die Errichtung mehrerer Brückenköpfe, um den Nachzug weiterer Truppen zu ermöglichen. Von dort aus sollte dann die Befreiung des westlichen Europas von der Naziherrschaft erfolgen. Da diese Militäraktion die Überquerung des unberechenbaren Ärmelkanals mit teils nur bedingt hochseetauglichen Transportbooten erforderte, war eine erfolgreiche Landung somit maßgeblich vom Wetter abhängig. Die Prognose eines geeigneten Zeitfensters mehrere Tage im Voraus war zur damaligen Zeit fast nicht möglich, denn bereits die Vorhersage des nächsten Tages gestaltete sich schwierig. Zumal es sich bei dieser Region um eine handelt, in der das Wetter sehr variabel ist. Aufgrund dieser Variabilität ist eine Vorhersage über mehrere Tage auch heute noch nur begrenzt möglich. Es kann also mit Fug und Recht behauptet werden, dass diese Wettervorhersage im Jahr 1944 eine der wichtigsten in der Geschichte werden sollte. Zumal das Militär mehrere Grundvoraussetzungen festlegte:
– Ebbe, um mögliche Unterwasserhindernisse des Feindes erkennen zu können;
– Trockener und für schwere Fahrzeuge tragfähiger Boden, somit sollte es in den Tagen zuvor wenig bis gar nicht geregnet haben;
– Kein Morgennebel für gute Sichtbedingungen der Fallschirmjäger und
– Auflandiger Wind von maximal 20 km/h, aber keine Windstille.

Im Mai 1944 wurde der D-Day auf den Morgen des 05. Juni terminiert. Anfang Juni war das Wetter sehr wechselhaft, da über dem Atlantik ein Tiefdruckgebiet dem nächsten folgte. Nun sollte der D-Day verschoben werden, aber um den Moment eines Überraschungsangriffs nicht zu versäumen, wurde der D-Day nur um einen Tag verschoben.

Die Vorhersagen wichen damals stark voneinander ab, sowohl bei den Alliierten untereinander als auch im Vergleich zur deutschen Vorhersage. Für den 05. Juni sollte der Chefmeteorologe Eisenhowers recht behalten, denn eine Kaltfront sorgte für viel Wind und Regen und hätte die Militäraktion unmöglich gemacht. Hinter der Kaltfront zeichnete sich für den 06. Juni vorübergehende Wetterberuhigung im Zusammenhang von Zwischenhochdruckeinfluss ab und somit eröffnete sich ein kurzes Zeitfenster für eine mögliche Invasion. Auf deutscher Seite rechnete man weiterhin mit wechselhaftem und stürmischem Wetter. Somit wurde das Überraschungsmoment vonseiten der Alliierten genutzt, auch wenn sich das Wetter erst im Tagesverlauf besserte und dadurch viele Soldaten bereits zu Beginn der Landung ihr Leben lassen mussten.

DWD Der Einfluss von Wetter und Klima auf die Menschheitsgeschichte – Teil 1 1

M.Sc. (Meteorologin) Tanja Sauter
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 07.08.2023
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Herbstliches Wetter im Hochsommer. Eine markante Sturmlage steht an!

Das unbeständige, windige und kühle Wetter der vergangenen Woche setzte sich auch am Wochenende fort. Dabei werden wir am heutigen Samstag gleich von zwei Tiefdruckgebieten in die Zange genommen. Eine Zyklone verlagert sich von den Britischen Inseln nach Mitteleuropa und sorgt am morgigen Sonntag bei uns für zahlreiche Schauer und lokale Gewitter. Dabei nimmt an der Südseite des Tiefs bei zunehmendem Druckgradienten der Wind deutlich zu. So legt sich am Sonntag ein stärkeres Windfeld über den Süden Deutschlands. Dann sind dort bis in die Niederungen einzelne stürmische Böen möglich. In den südlichen Mittelgebirgen und am Alpenrand treten teils schwere Sturmböen auf. Zudem fließt auf der Rückseite des Tiefs erneut maritime Polarluft ein.

Doch das Hauptaugenmerk liegt auf die Zyklone ZACHARIAS (int PETAR). Diese befindet sich am heutigen Samstag über Ungarn. Dabei wird an dessen Ostseite feuchtwarme Mittelmeerluft nach Norden geführt. Dadurch entstehen intensive Niederschläge, die bereits am Freitag unwetterartige Niederschlagsmengen in Südosteuropa gebracht haben. So fielen in den Jülischen Alpen im Nordwesten Sloweniens innerhalb von 72 Stunden bis zu 272 Liter pro Quadratmeter. Aber auch in den anderen Gebieten in den südöstlichen Alpen kamen lokal über 200 Liter pro Quadratmeter in diesem Zeitraum zusammen.

Zacharias verlagert sich auf seiner VB ähnlichen Zugbahn (näheres siehe ) bis Montag über Polen in Richtung Skandinavien. Dabei erfährt das Tief über Nordpolen eine deutliche Intensivierung. Laut den aktuellen Prognosen erreicht es in der Nacht zum Dienstag voraussichtlich einen minimalen Kerndruck von unter 980 Hektopascal. Gleichzeitig nimmt der Druckgradient an der Südwestflanke von Zacharias deutlich zu, sodass sich der Wind vor allem über der Ostsee markant verstärkt. So erwarten wir am Montag im Norden und Nordosten eine Zunahme des Windes. Dann sind nordöstlich einer Linie vom Emsland bis nach Brandenburg verbreitet stürmische Böen zu erwarten. An den Küsten treten Sturmböen auf. An der Ostseeküste auch schon erste schwere Sturmböen.

DWD Herbstliches Wetter im Hochsommer. Eine markante Sturmlage steht an

 

Zum Abend hin und in der Nacht auf Dienstag wird nach jetzigem Stand an der Ostseeküste der Höhepunkt erreicht. Dann treten entlang der Ostseeküste häufiger schwere Sturmböen auf, zeitweise sogar orkanartige Böen. Über der Ostsee sind auch einzelne Orkanböen möglich. Im norddeutschen Binnenland nimmt der Wind dann aber schon wieder etwas ab. An den Küsten hält die Sturmlage aber bis Dienstagabend an. Bis dahin gilt für alle Urlauber sich einen geschützten Platz zu suchen und zu warten, bis der in diesem Jahr bereits zweite Sommersturm vorbei ist.

DWD Herbstliches Wetter im Hochsommer. Eine markante Sturmlage steht an 1

Und für alle Sommerfans gibt es zum Schluss auch noch gute Nachrichten! Denn ab der Wochenmitte setzt sich von Südwesten zunehmend Hochdruckeinfluss mit viel Sonnenschein und deutlich ansteigenden Temperaturen durch.

M.Sc.Nico Bauer ( Meteorologe)
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 05.08.2023
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