Deutschlandwetter im Juni 2024

Erste Auswertungen der Ergebnisse der rund 2000 Messstationen des DWD in Deutschland.

Besonders warme Orte im Juni 2024*

Platz

Station Bundesland durchschnittliche Temperatur Abweichung
1 Waghäusel-Kirrlach Baden-Württemberg 19,4 °C +1,6 Grad
2 Rheinau-Memprechtshofen Baden-Württemberg 19,2 °C +2,5 Grad
3 Dresden-Hosterwitz Sachsen 19,1 °C +2,7 Grad

Besonders kalte Orte im Juni 2024*

Platz

Station Bundesland durchschnittliche Temperatur Abweichung
1 Kahler Asten Nordrhein-Westfalen 12,2 °C +1,1 Grad
2 Wasserkuppe Hessen 13,2 °C +1,9 Grad
3 Kleiner Feldberg/Taunus Hessen 13,3 °C +1,3 Grad

Besonders niederschlagsreiche Orte im Juni 2024**

Platz Station Bundesland Niederschlagsmenge Anteil
1 Untrasried-Maneberg Bayern 322,3 l/m² 197 %
2 Raubling-Pfraundorf Bayern 307,8 l/m² 184 %
3 Aschau-Innerkoy Bayern 296,5 l/m² 121 %

Besonders trockene Orte im Juni 2024**

Platz Station Bundesland Niederschlagsmenge Anteil
1 Wusterwitz Brandenburg 24,4 l/m² 41 %
2 Uckerland-Karlstein Brandenburg 25,2 l/m² 42 %
3 Hötensleben-Barneberg Sachsen-Anhalt 26,3 l/m² 40 %

Besonders sonnenscheinreiche Orte im Juni 2024**

Platz Station Bundesland Sonnenschein Anteil
1 Arkona Mecklenburg-Vorpommern 262 Stunden 98 %
2 Berlin-Dahlem Berlin 246 Stunden 111 %
3 Ueckermünde Mecklenburg-Vorpommern 246 Stunden 102 %

Besonders sonnenscheinarme Orte im Juni 2024**

Platz Station Bundesland Sonnenscheindauer Anteil
1 Oberstdorf Bayern 144 Stunden 85 %
2 Garmisch-Partenkirchen Bayern 153 Stunden 89 %
3 Meßstetten Baden-Württemberg 163 Stunden 75 %

Oberhalb 920 m NHN sind Bergstationen hierbei nicht berücksichtigt.
* Monatsmittel sowie deren Abweichung vom vieljährigen Durchschnitt (int Referenzperiode 1961-1990)
** Prozentangaben bezeichnen das Verhältnis des gemessenen Monatswertes zum vieljährigen Monatsmittelwert der jeweiligen Station (int Referenzperiode, normal = 100 Prozent).

Hinweis:
Einen ausführlichen Monatsüberblick für ganz Deutschland und alle Bundesländer finden Sie im Internet unter

Meteorologe Denny Karran
Deutscher Wetterdienst Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

Hurrikan BERYL

Bereits vor einigen Wochen wurde eine ereignisreiche Hurrikan-Saison für dieses Jahr prognostiziert (siehe dazu Thema des Tages vom 25.06.2024). Nach Tropensturm ALBERTO, der am 20.06.2024 auf Mexiko traf, sind nun gleich zwei tropische Stürme gleichzeitig aktiv und ein dritter könnte weiter östlich im Nordatlantik in den nächsten Tagen entstehen. Der tropische Sturm CHRIS ist verhältnismäßig schwach ausgeprägt und sehr kurzlebig. Er befindet sich momentan an der Küste Mexikos und wird bereits in den nächsten Stunden zur tropischen Depression herabgestuft werden. Er bringt dem zentralamerikanischen Land vor allem viel Regen und an der Küste auch orkanartige Böen.

Anders verhält es sich mit dem Hurrikan BERYL, der schon einige Rekorde geknackt hat. Gestern wurde der extrem gefährliche Tropensturm auf der Saffir-Simpson Skala zu einem Kategorie 4 Hurrikan hochgestuft. Er gilt damit als der erste Kategorie 4 Hurrikan der jemals im Juni im Nordatlantik aufgetreten ist. Zudem ist die Entwicklung von BERYL ungewöhnlich, da er für die Jahreszeit untypisch, sehr weit im Osten entstanden ist (bei 49,3° westlicher Länge). Bis jetzt gab es vermutlich keinen Hurrikan der im Juni östlicher seinen Ursprung fand. Den aktuellen Rekord hielt bis jetzt der Trinidad Hurrikan aus dem Jahr 1933 inne. Dieser entstand etwa auf dem 59. Längengrad westlicher Länge.

DWD Hurrikan BERYL

Grund für die Entwicklung des Hurrikans waren die außergewöhnlich hohen Meeresoberflächentemperaturen im Nordatlantik und der damit verbundenen sehr feuchten Atmosphäre. Durch geringe Windscherung konnten sich initiierte Gewitter gut organisieren und formierten eine tropische Depression. Diese entwickelte sich rapide innerhalb von nur wenigen Stunden zum Tropischen Sturm. Die rasante Entwicklung setzte sich weiter fort und führte schließlich zum stärksten Juni-Hurrikan im Nordatlantik. Damit wurde Hurrikan Audrey aus dem Jahr 1957 von ihrem Platz verdrängt.

DWD Hurrikan BERYL

Am heutigen Montag beeinflusst Hurrikan BERYL Barbados, die südlichen karibischen Inseln Grenada sowie St. Vincent und die Grenadinen. Dabei treten Windgeschwindigkeiten von bis zu 215 Kilometern pro Stunde auf. Der tiefste Druck im Zentrum des Sturms lag bis jetzt bei 958 Hektopascal. Es werden für die südliche Karibik Regenmengen zwischen 80 und 150 Litern erwartet. Im weiteren Verlauf verlagert sich der Sturm mit etwa 30 Kilometern pro Stunde westwärts weiter über die Karibische See hinweg. Das Einflussgebiet umfasst einen Bereich mit Radius von 200 Kilometern um das Auge des Sturms. Dabei werden neben extremen Orkanböen, Sturmfluten, extrem heftigem Starkregen auch hoher Seegang erwartet.

Der Hurrikan befindet sich wahrscheinlich bereits auf seinem Höhepunkt. Bis Dienstagabend, soll er laut Prognosen „nur noch“ maximal Kategorie 2 auf der Saffir-Simpson Skala erreichen. Doch auch als nur noch mäßiger Hurrikan werden noch in Böen Windgeschwindigkeiten bis zu 170 Kilometern pro Stunde prognostiziert. Zum Wochenende erreicht der Sturm dann voraussichtlich die südliche Küste Mexikos oder die nördliche Küstenlinie Belizes.

DWD Hurrikan BERYL 1

Der Höhepunkt der Hurrikan-Saison liegt statistisch zwischen Mitte August und Ende September. In diesem Zeitraum traten am häufigsten Hurrikans der Kategorie 5 auf, was auch an den Wassertemperaturen liegt, die im Mittel vergleichbar mit den aktuellen Meeresoberflächentemperaturen sind. Es bleibt also abzuwarten, wie sich die diesjährige Hurrikan-Saison weiterentwickelt.

MSc Sonja Stöckle
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 01.07.2024
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst