Maifeiertag

Am kommenden Samstag ist der 1. Mai, der in Deutschland gesetzlich ein Feiertag ist. Wie wird das Wetter an diesem Tag?

Warmes Frühlingswetter ist in diesem Jahr – ganz im Gegensatz zu den Vorjahren – eher Mangelware. Nach einem bei den Temperaturen durchschnittlichen März hat sich der April als ziemlich unterkühlter Monat entpuppt. Nur an wenigen Tagen stieg die Temperatur in diesem Frühling bisher über 20 Grad und nur an drei Tagen wurden regional in Deutschland sommerlicher Höchstwerte von 25 Grad oder mehr gemessen. Die kommenden Tage versprechen kaum Besserung, hinzu kommt zeitweiliger Regen, der das zum Teil sonnige Wetter der vergangenen Tage ablöst.

Am kommenden Samstag ist der 1. Mai, der Tag der Arbeit, der deutschlandweit ein Feiertag ist. Vor der Corona-Pandemie gab es an diesem Tag viele Veranstaltungen oder Demonstrationen. Und nicht wenige Menschen unternahmen zusammen Fahrradtouren oder brachen zu Fuß auf – ausgerüstet mit einem Bollerwagen und Kaltgetränken -, um im Grünen umherzuwandern. Ausflüge oder Fahrradfahrten im kleineren Rahmen unter Einhaltung der jeweils geltenden Coronaregeln sind aber auch in diesem Jahr möglich. Wie wird denn das Wetter bei draußen geplanten Aktivitäten?

Nach Süden hin wird ein Tief mit Zentrum über Norditalien zunehmend wetterbestimmend, während nach Norden hin schwacher Hochdruckeinfluss greift. So ist das Wetter im Norden etwas „besser“ als im Süden

Nördlich der Mittelgebirge sind 4 bis 7 Stunden Sonnenschein die Regel (Achtung, Sonnenbrandgefahr!) und es bleibt häufiger trocken. Vor allem zu den Küsten hin ziehen aber auch einzelne Schauer durch, die das Bild ein wenig stören. Der Tag legt dort einen „Kaltstart“ hin: morgens gibt es vereinzelt sogar leichten Frost. Sonst werden zunächst 0 bis 6 Grad erwartet, am Nachmittag dann immerhin 11 bis 16 Grad. An den Küsten bleibt es mit maximal 9 bis 13 Grad kühler.

Je weiter man in Richtung Süden kommt, desto mehr Wolken tummeln sich am Himmel. So gibt es dort nur 0 bis 4 Sonnenstunden. Zunächst fallen am Vormittag aber nur vereinzelt Regentropfen vom Himmel. Am Nachmittag und insbesondere zum Abend hin verstärken sich die Regensignale von Süden her jedoch. Unter den Wolken beginnt der Tag dafür nicht so kalt wie im Norden: Bei 2 bis 8 Grad ist es überall frostfrei. Tagsüber steigt die Temperatur auf eher verhaltene 11 bis 17 Grad. Im äußersten Südosten Bayern wird es am wärmsten: 17 bis örtlich sogar nahe 20 Grad.

Ein weiterer nicht ganz unwichtiger Aspekt neben den Temperaturen und den Niederschlägen ist – zumindest für Ausflügler, die mit dem Rad oder per Inliner unterwegs sind – der Wind. Der weht von der Nordsee bis nach Nordrhein-Westfalen aus Nord bis West, sonst aus Nordost bis Ost und erreicht im Mittel eine Stärke von 10 bis 25 km/h (Bft 2 bis 4), ist also nur schwach bis mäßig. Böen schaffen eine Geschwindigkeit bis 35 km/h (Bft 5). In der Regel steht der Wind also einem Fahrrad- oder Inliner-Ausflug nicht im Wege. Wer auf dem Rückweg Rückenwind haben möchte, sollte seine Tour entsprechend planen: Erst gegen den Wind, dann mit dem Wind. Bedeutet für Ausflügler von der Nordsee bis nach Nordrhein-Westfalen: Besser erst nach Norden oder Westen fahren, um nachmittags auf dem Heimweg den Rückenwind genießen zu können. In den anderen Gebieten startet man dagegen besser in östliche oder nordöstliche Richtung..

Dipl.-Met. Simon Trippler

Deutscher Wetterdienst Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach, den 29.04.2021

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