Ammersee- und Walchenseelocal wird Vizeweltmeister!

Der 19-jährige Bayer überrascht die Weltelite und wird überragend Vize-Weltmeister im Big Air und Vierter im Surf-Freestyle

Was für ein Event! Anders lässt sich der GWA Wing Worldcup, der soeben in Pozo, Gran Canaria, endete, nicht beschreiben. Die täglichen atomaren Bedingungen zwischen 30 und 40 Knoten verliehen den Athleten im wahrsten Sinne des Wortes Flügel. Eine Woche lang ging es um die Event-Siege im Racing und Surf-Freestyle und um den Weltmeister-Titel im Big Air.

Big Air

Der Titel verrät es schon: Benjamin May, der noch vor wenigen Wochen an seinem Homespot Walchensee gezaubert hat, wird Vize-Weltmeister im Big Air! Im Big Air zählt vor allem die Höhe der gezeigten Sprünge, während die Technik und die Schwierigkeit des gesprungenen Tricks nur zu 20% in die Sprungwertung einfließt. Mit haushohen (und das ist bei gemessenen 8 Metern und mehr keine Untertreibung) Frontflips, nahm Benjamin einen großen Namen nach dem Anderen aus dem Spiel. Die knallharten aber sauberen Landungen dieser Frontflips brachte ihm im Laufe des Contests den Spitznamen „German Steel“ ein. Am Ende musste sich Benjamin lediglich dem Franzosen Julien Ratotti geschlagen geben, der mit einem unglaublichen 11-Meter hohen Sprung kurz vor dem Eintritt in den spanischen Luftraum stand.

Surf-Freestyle

Die Heats im Surf-Freestyle sind derzeit an Spannung kaum zu überbieten, den bei jedem Event werden neue Tricks aus dem Hut gezaubert. So gab es dieses Mal gleich mehrere Weltpremieren, unter anderem einen Backflip 360 (also ein durchrotierter Backflip, an den noch in der Luft ein 360 drangehängt wurde) und eine Frontflip into 360 into 360 Triple-Kombination. Auch hier konnte Benjamin May für einige Überraschungen sorgen, unter anderem, in dem er Vorjahres-Weltmeister Malo Guenole aus dem Wettkampf nahm. Am Ende konnte Benjamin einen beachtlichen vierten Platz einfahren und musste sich lediglich dem Drittplatzierten Alan Fedit, Alex Gerard und dem Gewinner Chris McDonald geschlagen geben. Letzter bewies im Finale seine Klasse und sicherte sich den Sieg mit unglaublichen 29,01 von 30 möglichen Punkten.

Freefly-Slalom

Im Freefly-Slalom setzte sich Titouan Galea vor Francesco Capuzzo und Alan Fedit durch. Im Freefly gibt es definierte Kursabschnitte, in denen der Wing neutral gestellt und lediglich mit der Kraft der Beine gepumpt werden muss. In mehr als 40 Knoten mit meterhoher Dünung wurde daraus beinahe ein Downwind-Event, in dem sich am Ende Titouan Galea durchsetzen konnte.

Frauen-Event

Auch die Frauen trugen ihre Events in allen drei Disziplinen aus. Ist man vom Windsurfen gewohnt, dass meistens nur eine Handvoll Frauen an Events teilnimmt, ist das große Teilnehmerfeld beim Wingen eine reine Offenbarung. Zudem stellten die Frauen bei ebenfalls bis zu 40 Knoten unter Beweis, dass sie den Männern in puncto Mut und „Cojones“ in nichts nachstehen. Während im Windsurfen das Level der Frauen seit geraumer Zeit eher stagniert, sieht man vor allem auch im Surf-Freestyle der Frauen viel Bewegung: Backflips, 720-Versuche und über 6 Meter hohe Sprünge sind hier mittlerweile ein Art Aushängeschild.Am Ende gingen der Weltmeister-Titel im Big Air und die Event-Siege im Surf-Freestyle und im Freefly-Slalom an zwei Spanierinnen: Mar de Arce sicherte sich den Big Air-Titel und Nia Suardiaz sicherte sich die beiden Eventsiege.

Die Zusammenfassung des Big Air Events zeigt auf jeden Fall, wohin die Reise im Wingen geht und so hat auch Benjamin May angedeutet, schon langsam in Richtung Double-Frontflip zu denken. Wir sind also gespannt auf die nächsten Events!

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