Das Olympische Turnier in Peking ist inoffiziell gestartet und das Wetter ist stabil!
Am morgigen Freitag ist es wieder soweit. In Peking werden die XXIV. (24.) Olympischen Winterspiele offiziell eröffnet. Die chinesische Hauptstadt (7,7 Millionen Einwohner, Verwaltungsgebiet knapp 21,9 Millionen) ist die erste Stadt, die sowohl Olympische Sommerspiele (2008) als auch Olympische Winterspiele austrägt. In einem Bewerberverfahren konnte sich Peking gegen Almaty (Kasachstan) durchsetzen.
Die am Freitag, den 4. Februar mit der Eröffnungsfeier offiziell beginnenden Wettkämpfe werden bis zur Abschlussfeier am 20. Februar, abgesehen von Peking noch in Yanqing und Zhangjiakou ausgetragen.
In Peking finden neben der Eröffnungs- und Abschlussfeier (National-Stadion) das Eishockey-Turnier, sowie die Eiskunst- und Eisschnelllaufwettkämpfe, Shorttrack als auch der Curling-Wettbewerb statt. Zudem ist Peking auch der Anlaufpunkt für die Snowboard- bzw. Freestyle-Elite. Yanqing liegt 75 Kilometer nordwestlich von Pekings Stadtzentrum und ist ein gebirgiger Vorort von Chinas Hauptstadt, in dem man heiße Quellen, Nationalparks, Skigebiete und den Badaling-Abschnitt der Chinesischen Mauer vorfindet. In genannter Region befinden sich die Wettkampfstätten des Ski-Alpin-Zirkus sowie der Eiskanal für Bob, Rodel und Skeleton. Zhangjiakou ist ein beliebtes chinesisches Skigebiet etwa 180 Kilometer nordwestlich von Peking. Dort werden die meisten Ski- und Snowboardwettbewerbe der Winterspiele 2022 ausgetragen. Dazu gehören z.B. Langlauf, Skispringen, Nordische Kombination und Biathlon. Die neu gebaute Schnellfahrstrecke Peking-Zhangjiakou ermöglicht den Gästen der Spiele schließlich in nur einer Stunde zu allen drei Clustern der Olympischen Winterspiele zu gelangen.
Analog zu den Sommerspielen starten auch bei den Winterspielen einzelne Wettbewerbe vor der offiziellen Eröffnungsfeier. Den Startschuss gab die Curling-Runde, die schon am gestrigen Mittwoch die ersten Partien ausrichtete. Am heutigen Donnerstag folgt der Eishockeywettbewerb. Insgesamt sollen 109 Wettkämpfe über die Bühne gehen, von denen 52 auf die Männer und 46 auf die Frauen fallen.
Insgesamt werden voraussichtlich Sportler aus 91 Nationen der Welt an den Olympischen Spielen in Peking teilnehmen. Als Neulinge geben die Nationen Haiti und Saudi-Arabien ihr Debüt bei Olympischen Winterspielen. Kenia hatte leider kurzfristig die Teilnahme noch abgesagt.
Doch wie sieht nun Wetter bzw. Klima in Peking aus?
Peking sowie auch die weiteren Wettkampforte liegen rund 150 km von der Küste entfernt. Die Hauptstadt selber befindet sich auf einem Plateau innerhalb eines Westwindgürtels. Entsprechend wird das Klima dort von den innerchinesischen Landmassen geprägt und ist insgesamt als kontinental einzustufen. Der Winter fällt dabei meist lang, kalt und relativ trocken aus. Im Januar und Februar werden im vieljährigen Mittel tagsüber leicht positive Temperaturen gezeigt, nachts können die Werte jedoch in den mäßigen bis strengen Frostbereich absinken. Die wenigen Regentage (etwas 2 im Mittel) bringen dabei kaum Niederschlag, sodass klimatisch nur 4 bis 6 l/m² normal sind.
Aktuell befindet sich die Region Peking auf der Südwestflanke eines kräftigen Tiefs östlich der russischen Insel Sakhalin in einer nordwestlichen Grundströmung. Somit gelangt trockene aber auch sehr kalte Luft ins Olympiagebiet. In 850 hPa, also etwa 1500 Meter Höhe, liegen die Temperaturen über das Wochenende hinweg meist zwischen -10 und -18 Grad. Resultierend werden in 2 Meter in Peking leichte Plusgrade notiert, während in der höher liegenden Skiregion leichter Frost herrscht. Nachts fallen die Werte in Peking auf rund -5 Grad und in der Skiregion bis -20 Grad. In die nordwestliche Strömung sind zwar leichte Hebungsbereich eingebunden, stärkere Niederschläge sind aber wegen der geringen Luftfeuchte nicht zu erwarten. In Peking sollte es sogar weitgehend trocken bleiben, während es im Bergland ein paar Flocken geben könnte. Zum Wochenstart soll es dann vorübergehend etwas milder werden, ohne dass nennenswerte Niederschläge auf dem Programm stehen.
Dipl.-Met. Lars Kirchhübel
Deutscher Wetterdienst Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach, den 03.02.2022
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