Frischer Frühherbstmorgen
Hoch STEFAN liegt derzeit genau über Mitteleuropa und sorgt in Deutschland für kühle Nächte, denn die eingeflossene Meeresluft polaren Ursprungs kann sich in den nun fast schon 12 Stunden langen Nächten deutlich auskühlen. Bodenfrost ist dann keine Seltenheit mehr, aber auch Luftfrost trat vor allem in Süddeutschland in der vergangenen Nacht regional auf. Die nachfolgende Tabelle zeigt einige Orte, an denen Luftfrost (Tabelle 1) und an denen Bodenfrost (Tabelle 2) aufgetreten ist.
Ort (Bundesland) | Tiefstwerte (Luft) vergangene Nacht in °C |
---|---|
Merklingen (Baden-Württemberg) | – 1,7 |
Rottweil (Baden-Württemberg) | – 1,3 |
Sigmaringen-Laiz (Baden-Württemberg) | – 1,2 |
Reit im Winkl (Bayern) | – 1,1 |
Oberstdorf (Bayern) | – 1,0 |
Nürnberg-Netzstall (Bayern) | – 0,9 |
Mittenwald-Buckelwiesen (Bayern) | – 0,9 |
München-Flughafen (Bayern) | – 0,6 |
Wielenbach (Bayern) | – 0,6 |
Leutkirch-Herlazhofen (Baden-Württemberg) | – 0,5 |
Ort (Bundesland) | Tiefstwerte (Boden) vergangene Nacht in °C |
---|---|
Rottweil (Baden-Württemberg) | – 4,1 |
Merklingen (Baden-Württemberg) | – 3,9 |
Sigmaringen-Laiz (Baden-Württemberg) | – 3,9 |
Deutschneudorf-Brüderwiese (Sachsen) | – 3,5 |
Oberhaching-Laufzorn (Bayern) | – 3,3 |
Hechingen (Baden-Württemberg) | – 3.0 |
Lenzkirch-Ruhbühl (Baden-Württemberg) | – 3,0 |
Oy-Mittlberg (Bayern) | – 2,9 |
Reit im Winkl (Bayern) | – 2,9 |
Leutkirch-Herlazhofen (Baden-Württemberg) | -2,9 |
Auch in der kommenden Nacht wird es wieder sehr frisch mit verbreitet einstelligen Tiefstwerten. Luftfrost droht vereinzelt nochmals in Tal- und Muldenlagen der süd- und ostdeutschen Mittelgebirge sowie in prädestinierten Alpentälern. Bodenfrost hingegen gibt es im Süden und Osten sowie generell im Bergland recht häufig. Auch Nebel ist dann wieder ein Thema, jedoch tritt dieser deutlich seltener als in den vergangenen Nächten auf. Von Nordwesten aufziehende Wolkenfelder verhindern die Nebelbildung. Am größten ist das Nebelrisiko in Gewässernähe Süd- und Ostdeutschlands sowie teilweise in der Mitte. In Bild 1 und Bild 2 sind die Satellitenbilder sowie die Sichtweiten am Mittwoch- und Donnerstagmorgen zu erkennen. Auch darauf zeigen sich Nebelfelder in der Nähe von Flüssen und Seen. Mitunter war der Nebel so dicht, dass er zu Problemen im Straßenverkehr geführt hat.
Ab dem Wochenende sind die kalten Nächte dann Geschichte. Luftfrost beziehungsweise Frost in Bodennähe tritt dann nicht mehr auf. Schuld daran ist zunehmender Tiefdruckeinfluss von Nordwest- und Nordeuropa her. Dadurch werden viele Wolken herangeführt. Diese verhindern eine ungehinderte Ausstrahlung in den Weltraum und somit kann es bodennah nicht mehr so stark auskühlen. Dafür rückt tagsüber jedoch auch die 20 Gradmarke in weite Ferne. Oftmals werden nächste Woche nicht mal 15 Grad erreicht. Der Herbst zeigt sich also nicht mehr von seiner goldenen, sondern eher von seiner schmuddeligen Seite. Zusammengefasst bedeutet dies kühl, nass und ungemütlich.
Dipl.-Met. Marcel Schmid
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 22.09.2022
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