DWD Hitzewelle ante portas

Hitzewelle ante portas

Warm, heiß, mäßig warm und dann wieder das ganze Spiel von vorne. So präsentierte sich der bisherige mitteleuropäische Sommer. Auf kurze Hitzewellen folgten meist recht zügig neue Dämpfer. Wenngleich es in den letzten zwei Wochen gebietsweise einige Sommertage mit mehr als 25 Grad gab, waren mehrere Tage am Stück mit 30 Grad eher selten. Gestern wurden beispielsweise in der östlichen Mitte und im Südosten nochmals 30 Grad erreicht. Spitzenreiter war Genthin in Sachsen-Anhalt mit 31,9 Grad. Die Kaltfront von Tief NICOLE beendete jedoch die kurze heiße Phase. Sie zog in der vergangenen Nacht über weite Teile des Landes hinweg und lagert nun am heutigen Nachmittag noch über dem Südosten, sodass dort einzelne kräftige Schauer und Gewitter entstehen. Unwetterartige Gewitter gab es am gestrigen Mittwoch und in der vergangenen Nacht im Einflussbereich der Kaltfront. Beispielsweise fielen in Otterberg bei Bremen 39 l/qm in einer Stunde. Auch hier in Offenbach am Main schütte es wie aus Eimern und innerhalb von 17 Minuten fielen etwas über 20 l/qm. Im Osten Hamburgs sorgten heftige Gewitter am Mittwochnachmittag für überschwemmte Straßen. Die nachfolgende Grafik zeigt allerdings, wie punktuell die Gewitter aufgetreten sind.

DWD Hitzewelle ante portas

In den kommenden Tagen wagt der Sommer einen nächsten Anlauf. Zunächst verbleibt der Norden noch im Einflussbereich von Tiefdruckgebieten und der schleifenden Frontalzone. Ein nordostwärts und sich kräftigendes Hoch wandert allerdings im Laufe des Wochenendes und am Montag nordwärts über Deutschland. In Verbindung damit kann sich die Luftmasse deutlich erwärmen. Nach aktuellem Stand dürfte auch kein Saharastaub die Einstrahlung hindern, wodurch volle Einstrahlung vorprogrammiert ist. Am Samstag wird die 30-Grad-Marke im Süden und Südwesten gebietsweise geknackt. Am Sonntag dann in der gesamten Südhälfte und am Montag sind im Südwesten örtlich bis 37 Grad möglich. Höchstwerte unter 30 Grad gibt es dann nur noch im Bergland, im Küstenumfeld und im Nordosten. Auch die Nächte werden zunehmend milder und es drohen wieder Tropennächte mit Tiefstwerten nicht unter 20 Grad. Am Dienstag wird es mit Ausnahme der Küsten verbreitet 30 bis 35, vereinzelt bis 36 Grad heiß.

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Allerdings wird die Luftmasse nun deutlich schwüler und damit unangenehmer. Die nächsten Gewitter stehen damit schon in den Startlöchern. Eine heranschwenkende Kaltfront samt vorgelagerter Konvergenz sorgen spätestens in der Nacht zum Mittwoch und am Mittwoch in Verbindung mit teils unwetterartigen Gewittern dafür, dass die schwülheiße Luftmasse rasch wieder ausgeräumt bzw. nach Osten und Südosten abgedrängt wird. In der Folge setzt sich eine Zonalisierung durch. Während im Süden ein Azorenhochkeil zeitweise für warmes und freundliches Wetter sorgt, wird es im Norden allenfalls mäßig warm und unbeständig.

Dipl.-Met. Marcel Schmid
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 08.08.2024
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