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Winterliches Wochenende

Einige Berliner werden am heutigen Freitagmorgen sicherlich beim Blick aus dem Fenster gestaunt haben. Am gestrigen Abend und in der vergangenen Nacht gab es eine ordentliche Packung Neuschnee für den Großraum Berlin. Verbreitet fielen dort innerhalb von 12 Stunden 3 bis 8 l/m² Niederschlag. Dieser Niederschlag ging in Form von Schnee nieder und dabei summierte sich die Neuschneemenge auf 5 bis 15 cm auf. Lokal wurden südöstlich von Berlin heute Morgen sogar fast 20 cm gemessen. Auch im Südwesten des Landes schneite es schauerartig verstärkt, sodass in weiten Teilen Baden-Württembergs ebenfalls 2 bis 6, lokal um 10 cm Neuschnee fielen. In den tiefsten Lagen konnte sich dort jedoch keine Schneedecke bilden. Verursacht hat die Schneefälle ein Höhentief, das sich einmal von Nord nach Süd über Deutschland verlagert hat.

Winterliches Wochenende teil 112-stündige Niederschlagsmenge in l/m² zwischen Donnerstagabend und Freitagmorgen und Schneehöhe in cm am Freitagmorgen (Quelle: DWD)

Heute beruhigt sich bei steigendem Luftdruck das Wettergeschehen allmählich und die Luftmasse trocknet ab. Allerdings bleibt noch etwas Restfeuchte vorhanden und damit können sich, mithilfe von orografischer Hebung, vor allem an den Nordrändern der zentralen und östlichen Mittelgebirge sowie der Alpen einzelne Schneeschauer bilden. An den Küsten kann sich ein schwacher Lake-Effekt einstellen, wodurch dort ebenfalls Schneeschauer ausgelöst werden. Ansonsten sind diese die Ausnahme. In der kommenden Nacht ändert sich daran nichts Grundlegendes. Verbreitet sinken die Temperaturen in den Keller und es wird überall frostig. In den Mittelgebirgen und im Süden ist über Schnee strenger Frost mit Minima unter -10 Grad möglich.

Am Samstag und Sonntag steigen die Chancen auf Sonne an. Während am Samstag vor allem die Südhälfte schon häufiger in den Genuss der Wintersonne kommt, zeigt sie sich am Sonntag dann auch im Norden und Osten immer häufiger. Einzelne Schneeschauer gibt es am Samstag im Osten und an den Küsten. Am Sonntag treten diese im Küstenumfeld weiterhin auf, aber auch in der Mitte des Landes kann es ein wenig flöckeln. Dahingehend ist die Entwicklung aber noch etwas unsicher.

Die Temperaturen verbleiben in der Osthälfte auch tagsüber oftmals im leichten Dauerfrost, während in der Westhälfte zarte Plusgrade erreicht werden. Am mildesten wird es mit +5 Grad am Rhein und an der Mosel. Ein besonderes Augenmerk ist auf die nächtlichen Tiefstwerte zu richten. Insbesondere bei Aufklaren über Schnee tritt strenger Frost auf. In der Nacht zum Sonntag werden im Osten zwar nur örtlich Tiefstwerte unter -10 Grad erwartet, aber in der Nacht zum Montag reicht es verbreiteter für -10 bis -15 Grad. In prädestinierten Lagen wird es sogar noch kälter.

Winterliches Wochenende teil 2Verlauf der Höchst- und Tiefsttemperatur in den kommenden Tagen (Quelle: DWD)

In der neuen Woche dominiert Hochdruckeinfluss. Allerdings wird die skandinavische Kaltluft peu à peu nach Osten abgedrängt und von Westen her setzt sich dann wieder eine mildere Meeresluft durch. Zur Wochenmitte werden dann vom Niederrhein bis ins Breisgau zweistellige Höchstwerte erwartet, während das Thermometer es an Oder und Neiße gerade so schafft den Gefrierpunkt zu überschreiten. In den Nächten bleibt es jedoch verbreitet noch frostig kalt.

Dipl.-Met. Marcel Schmid
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 14.02.2025
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

Europareise

Island

Nach heute noch kräftigen Niederschlägen in Form von Regen und Schnee sowie teils schwerem Sturm, was abseits der Küste zu blizzardähnlichen Verhältnissen führt, setzt sich in den kommenden Tagen zunehmend Hochdruckwetter durch. Die Temperaturen liegen bei 4 bis 10 °C, im Hochland bei etwa 0 °C tagsüber und -5 °C nachts.

Norwegen, Schweden, Finnland

Ein kräftiges Hoch ist wetterbestimmend, schwächt sich aber in den kommenden Tagen etwas ab. Anfangs scheint vielfach die Sonne, später fällt in Teilen von Mittelnorwegen und -schweden sowie in Lappland zeitweise etwas Neuschnee. In Südschweden anfangs noch um +7 °C, zum Wochenende sinken die Temperaturen allgemein auf Werte von nur noch knapp über 0 °C ab. Im Gebirge allgemein Dauerfrost zwischen -12 und -2 °C. Nachts sinkt das Thermometer auf -3 bis -15 °C ab, in den Gebirgstälern und den großen Schneeflächen auch auf unter -20 °C.

Baltikum

Nach anfänglichem Sonnenschein kommt es vermehrt zu hochnebelartiger Bewölkung. Insgesamt bleibt es trocken, nur in Estland sind zum Wochenende ein paar Schneeschauer möglich. Nach anfänglichen Höchsttemperaturen zwischen 0 und 5 °C klettert das Quecksilber bis zum Samstag nur noch auf knapp über 0 °C. Nachts gibt es flächendeckend Frost bei bis zu -5 °C.

Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn

Anfänglich fällt vor allem in Ungarn noch etwas Regen. Nachfolgend setzt sich von Norden überall Sonnenschein durch, nur gebietsweise kann es Nebel oder Hochnebel geben. Anfänglich liegen die Temperaturen tagsüber zwischen 5 und 10 °C, gegen Ende der Woche werden im Süden Ungarns Werte bis 15 °C erwartet. Vor allem in den Bergen, aber auch großen Teilen Polens gibt es nachts noch Frost.

Deutschland, Österreich, Schweiz

In Deutschland lassen die Niederschläge im Süden ab der kommenden Nacht nach. Nachfolgend bleibt es meist trocken. In Österreich fällt nur in Kärnten und der südlichen Steiermark noch etwas Regen bzw. Schnee in den Bergen. Auch in der Schweiz schwächen sich die Schneefälle in der Zentralschweiz und im Mittelland allmählich ab. Auf der Alpensüdseite gibt es vor allem im Tessin noch weiterhin teils ergiebige Niederschläge. Die Temperaturen verbleiben meist zwischen 0 und 10 °C. Zum Wochenende können entlang des Rheins auch bis zu 14 °C erreicht werden. Die Regionen entlang des Alpenhauptkamms verbleiben dagegen im Dauerfrostbereich. Nachts tritt verbreitet Frost auf, im Bereich der Alpen auch strenger Frost unter -10 °C.

Griechenland, Balkan, Bulgarien, Rumänien

Tiefdruckeinfluss bestimmt das Wettergeschehen in Südosteuropa. Dabei kommt es wiederholt zu Gewittern und örtlich auftretendem Starkregen. Am Donnerstag und Freitag verlagert sich der Schwerpunkt der Gewitteraktivität in den Norden Griechenlands und die Türkei. Sonst gibt es höchstens gebietsweise noch etwas Niederschlag, der vor allem im Dinarischen Gebirge in Schneefall übergeht. Am Freitag und Samstag nehmen unter zunehmendem Hochdruckeinfluss die Sonnenanteile zu. Die Temperaturen liegen meist zwischen 0 °C und 10 °C, entlang der Adria sowie in Teilen der Ägäis steigen die Temperaturen dagegen bereits auf deutlich über 15 °C. Nachts gibt es vor allem im Bereich der Bergregionen Frost, an den Küsten bleibt es deutlich milder.

Italien, Spanien, Portugal

Zunehmende und sich verstärkende Tiefdruckaktivität führt zu teils unwetterartigen Gewittern und Regenfällen in den nächsten Tagen. Davon sind zunächst vor allem Portugal, später auch zentrale Teile Spaniens betroffen. Insbesondere in den Pyrenäen fällt sehr viel Regen bzw. Schnee. Gegen Ende der Woche greifen die kräftigen Niederschläge vor allem auf Norditalien über, aber auch im Süden Portugals und Spaniens gibt es erneut heftigen, von Gewittern durchsetzten Regen. Nur anfangs ist es in großen Teilen Italiens noch sonnig und trocken, höchstens entlang der Adria und der kalabrischen Küste kann es einzelne Gewitter geben. Im Süden Spaniens und Italiens werden zwischen 20 und 25 °C erreicht, sonst bewegen sich die Temperaturen meist zwischen 5 und 15 °C.

Großbritannien, Irland, Frankreich, BeNeLux

Morgen ist es zunächst noch trocken. Vor allem in weiten Teilen Frankreichs und BeNeLux scheint die Sonne, während über den Britischen Inseln Wolken dominieren. Stellenweise sind in Irland und Wales Schauer möglich. Am Freitag regnet und gewittert es über weiten Teilen Frankreichs, sonst bleibt es meistens noch trocken. In Großbritannien regnet es höchstens gebietsweise leicht. Am Samstag sind vor allem über dem Zentralmassiv heftige Niederschläge zu erwarten. In Großbritannien und Irland bleibt es weiterhin leicht unbeständig, während es in BeNeLux noch trocken bleibt, dort allerdings ebenfalls bei zunehmender Bewölkung. Die höchsten Temperaturen werden mit rund 20 °C in der Gascogne erreicht. Auf den Britischen Inseln werden Temperaturen um 10 °C erreicht. In BeNeLux sind stellenweise bis zu 15 °C möglich. Nachts gibt es vor allem im Zentralmassiv und in Alpennähe noch Frost, auch im schottischen Hochland ist es noch ähnlich kühl.

DWD Europareise

M.Sc. Felix Dietzsch
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 06.03.2024
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst