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Niederschläge hierzulande und weltweit

Am morgigen Donnerstag wird in den USA der „Öffne-drinnen-einen-Regenschirm-Tag“ begangen. Dann soll man einen Regenschirm innerhalb eines geschlossenen Gebäudes öffnen. Einem Aberglaube zufolge bringt dies allerdings Unglück. Thomas Edward Knibb rief den Aktionstag mit der Intention ins Leben, diesen Aberglauben zu widerlegen. Seine Hypothese war, dass das Öffnen eines Regenschirms innerhalb eines geschlossenen Gebäudes ohne Konsequenzen bleiben würde. Knibb wollte mit dem Aktionstag einen Anreiz schaffen, seine Hypothese zu überprüfen.

Hierzulande benötigte man erst zum Beginn der neuen Woche gebietsweise wieder einen Regenschirm. Davor war meist ruhiges und sonniges Hochdruckwetter vorherrschend. Dabei blieb es durchweg niederschlagsfrei. Wie sieht es also bezüglich der bisherigen Niederschlagsstatistik in diesem Monat aus?

Wetterstationen können hierbei Aufschluss geben, wie viel Niederschlag an einem bestimmten Ort in einer gewissen Zeit gefallen ist. Allerdings kann man durch Wetterstationen nur ein unzureichendes Bild davon bekommen, wie viel Niederschlag in der Fläche gefallen ist. Auch können teilweise kräftige Niederschläge nicht erfasst werden, wenn sie nicht gerade über eine Wetterstation hinwegziehen. Die Lösung für dieses Problem sind die aus Radardaten abgeleiteten Niederschlagsmengen.

Die nachfolgende Abbildung zeigt die aus Radardaten interpretierten Niederschlagsmengen seit dem 01. März. Um genauer zu sein, müsste man eher sagen, dass es sich um die Niederschlagsmengen der vergangenen 48 Stunden handelt. Die Abbildung wird nämlich jeden Morgen um 06 UTC mit den täglich übermittelten 24-stündigen Niederschlagsmengen aktualisiert. 

Niederschlaege hierzulande und weltweit teil 1

Aus Radardaten abgeleitete Niederschlagsmengen in Liter pro Quadratmeter seit dem 01. März 

Es stellt keine Herkulesaufgabe dar zu erkennen, dass abgesehen von einzelnen Ausnahmen kaum nennenswerte Niederschlagsmengen zusammenkamen. Im Norden blieb es abgesehen von einzelnen Schauern bislang gänzlich niederschlagsfrei. In den mittleren Landesteilen gab es in den vergangenen 48 Stunden vermehrt Schauer und auch einzelne Gewitter. Im Süden traten sowohl stratiforme als auch konvektive Niederschläge auf. Allenfalls der Streifen von Südbaden bis in den Stuttgarter Raum „sticht“ mit Werten zwischen 10 und 25 Liter pro Quadratmeter hervor.

Im Durchschnitt fallen im Monat März 30 bis 80 Liter pro Quadratmeter. Da die bisherigen Niederschlagsmengen abgesehen von einzelnen Ausnahmen nur geringfügig waren, lohnt ein Vergleich relativ zum vieljährigen Mittel somit nicht wirklich.

Und wie sieht es in den kommenden Tagen hinsichtlich Niederschlag aus?

In der Zwischenzeit bestimmt Tiefdruckeinfluss unser Wettergeschehen. An der Westflanke von Tief TOBBE, das sich mit seinem Kern über Dänemark befindet, strömt von Norden her allmählich Meeresluft polaren Ursprungs nach Deutschland. 

Niederschlaege hierzulande und weltweit teil 2

Prognosekarte Bodendruck und Lage der Fronten mit Namen der steuernden Hoch- und Tiefdruckgebiete für den heutigen Mittwoch, 12.03.2025 12 UTC 

Am heutigen Mittwoch trennt eine Luftmassengrenze die mildere Luftmasse der vergangenen Tage im Südosten Deutschlands von der einströmenden kühleren Luft in den übrigen Landesteilen. Diese Luftmassengrenze macht sich in einem breiten Streifen von der Südpfalz und Baden bis in die Lausitz durch zeitweilige Niederschläge bemerkbar. Nördlich und nordwestlich davon kann es bei wechselnder Bewölkung einzelne Schauer geben. Die höchsten Wahrscheinlichkeiten hierfür gibt es im Nordseeumfeld.

In der Nacht zum Donnerstag regnet es in der Südosthälfte zeitweise. Im Bergland gehen die Niederschläge dann zunehmend in Schnee über und verleihen dem Landschaftsbild dort einen Hauch von Spätwinter, auch wenn hinsichtlich Niederschlagsmengen nicht allzu viel zusammenkommen wird. Für vorübergehende Glätte könnte es aber allemal reichen. Neben gelegentlichen Schauern im Nordseeumfeld bleibt es in den übrigen Landesteilen meist niederschlagsfrei.

Am morgigen Donnerstag werden von Süden her erneut Niederschläge in Gang gesetzt, die im Bergland und dort vor allem in den Alpen als Schnee fallen. Selbst dort kommen aber auch nur ein paar Zentimeter zusammen. Richtung Nordwesten muss erneut mit einzelnen Schauern gerechnet werden.

Auch für den Freitag zeigt sich ein ähnliches Bild beim Wetter. Zum Wochenende wird man wahrscheinlich nur im Süden nass. In den übrigen Landesteilen ist es hingegen heiter bis sonnig und niederschlagsfrei.

Doch die Niederschlagsmengen bei uns sind nichts im Vergleich zu anderen Niederschlagsereignissen weltweit. In den vergangenen Tagen gab es beispielsweise auf der Iberischen Halbinsel kräftige, teils gewittrige Niederschläge. In den Medien kursierten auch Meldungen eines Starkregenereignisses auf Gran Canaria, infolgedessen es dort zu Überschwemmungen kam.

Im Nordosten Argentiniens kam es gebietsweise ebenfalls zu kräftigen, gewittrig durchsetzten Regenfällen. Hierbei hört und liest man leider traurige Berichte vor allem aus der Hafenstadt Bahía Blanca. Dort sind Todesopfer, Vermisste und Verletzte zu beklagen. In der Region rund um Bahía Blanca fielen zwischen dem 07. und 10. März 100 bis 250 Liter pro Quadratmeter. Durch Betrachtung der in Abbildung 3 markierten Stationen wird deutlich, dass die Niederschlagsmengen von besagtem Zeitraum 150 bis 170 Prozent den für März üblichen Niederschlagsmengen entsprechen. Diese Niederschlagsmengen führten schließlich zu Überschwemmungen, infolgedessen die dortige Infrastruktur zum Erliegen kam. 

Niederschlaege hierzulande und weltweit teil 3

Grafik des europäischen Emergency Response Coordination Centre mit der von Überschwemmungen betroffenen Region rund um die argentinische Hafenstadt Bahía Blanca

M.Sc. (Meteorologin) Tanja Egerer
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 12.03.2025
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst 

 

Das Ende des Hochdruckwetters

Sonne pur und 20 °C. Was sich anhört wie Frühsommerwetter im Mai, war tatsächlich die erste Märzwoche des Jahres 2025. Dafür verantwortlich war Hoch „Ingeborg”. Dieses befindet sich mittlerweile im weit fortgeschrittenen Rückzugsstadium tief über Osteuropa. Bahn frei also für eine neue Runde Tiefdruck.

Aber so einfach ist das gar nicht. Sowohl bei Island als auch über dem eurasischen Festland weit östlich von uns erstrecken sich jeweils große Hochdruckzonen, die die Westwinddrift auch weiterhin abschnüren. Dazwischen hat sich vor einiger Zeit ein großer Tiefdruckkomplex gebildet, der nun vor der iberischen Küste liegt. Dort dreht er munter seine Kreise, kommt aber kaum noch vorwärts. Stattdessen schickt er Ableger in Form schwacher Randtiefs und den Resten eines Frontensystems zu uns. Diese erreichen uns in der kommenden Nacht im Südwesten. Deutlich wird das durch Bewölkungszunahme bis in die Mitte des Landes. Morgen früh setzt anschließend aus Richtung Frankreich und Schweiz der erste Regen ein. Dieser zieht im Tagesverlauf ganz langsam nordwärts und kommt etwa bis auf Höhe des Mains voran, wo dann in der darauffolgenden Nacht zum Dienstag noch einzelne Tropfen fallen können.

Auch die Temperaturen gehen nun allmählich zurück. Das dürfte aber kaum überraschen, schließlich haben diese sich zuletzt am oberen Ende dessen bewegt, was um diese Zeit des Jahres überhaupt möglich ist. Im Laufe der Woche gelangt langsam von Norden her kühlere Meeresluft nach Deutschland. Dementsprechend sinken die Werte nun langsam immer weiter ab und erreichen Mitte kommender Woche meist noch um 10 °C. Am längsten bleibt es dabei im Südosten Bayerns mild, während es nördlich der Elbe zwischenzeitlich Tagestemperaturen von nur noch 6 °C gibt.

Nach der langen Trockenphase sind auch in der kommenden Woche keine großen Niederschlagsereignisse zu erwarten. Insgesamt fällt zwar in vielen Regionen etwas Regen, aber wenn dort bis zur zweiten Wochenhälfte mehr als 5 bis 10 l/m² zusammenkommen, ist man schon gut dabei. Nahezu gänzlich trocken scheint es im Nordwesten zu bleiben. Das ist für diese Region keine gute Nachricht, denn bereits der Februar war dort schon viel zu trocken.
 

Das Ende des Hochdruckwetters teil 1

Abbildung 1: Prognose verschiedener Wettermodelle für die Gesamtniederschlagsmenge bis einschließlich Donnerstag, 13.03.2025 (Quelle: DWD) 

 

Wann wieder mehr Bewegung in das Wettergeschehen kommt, ist aktuell noch nicht absehbar. Bis auf Weiteres ist die Wetterlage weiter von wenig Gegensatz geprägt. Das bedeutet: Kaum Wind und Niederschläge, aber unter leichtem Tiefdruckeinfluss ebenso viele Wolken und kaum noch Sonne.

Zum Schluss ist noch ein Nebenschauplatz erwähnenswert, der aber bezüglich der Wetterentwicklung kaum eine Rolle spielt. Mit der südlichen Höhenströmung ist mal wieder eine Ladung Saharastaub nach Mitteleuropa gelangt. Dieser stellt sich im Satellitenbild (siehe Abbildung 2) als dünner bräunlicher Schleier über der Nordsee und dem Norden Deutschlands dar. Die Aersosolkonzentration ist aber dieses Mal nur gering und hat keine weiteren Auswirkungen auf Mensch und Umwelt.
 

Das Ende des Hochdruckwetters teil 2 

Abbildung 2: Satellitenbild des präoperationellen Meteosat Third Generation zzgl. Kennzeichnung des zentralen Tiefdruckgebietes und dessen Frontensystem bei der Iberischen Halbinsel. (Quelle: DWD) 

M.Sc. Felix Dietzsch
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 09.03.2025
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst 

 

Brauchen wir in den kommenden Tagen wieder mal den Regenschirm?

Die Ursprünge des heutigen „Tags des Regenschirms“, also seit wann es diesen gibt und wer diesen ursprünglich ins Leben rief, ist leider unbekannt. Was hingegen bekannt ist, ist der Grund, weshalb dieser Aktionstag auf den 10. Februar fällt. Wie des Öfteren wird man bei der Suche nach einem passenden Datum für solche Aktionstage durch einen Blick in den Heiligenkalender fündig. So auch beim „Tag des Regenschirms“, der auf den Gedenktag der heiligen Scholastika von Nursia fällt. Sie gilt als Patronin des Regens gegen Trockenheit und als Schutzheilige gegen Blitzschlag und Sturm. Damit ist der Zusammenhang zum Regenschirm als Wetterschutz schnell gefunden.

Rund ein Drittel des Februars ist bereits wieder Vergangenheit und viele fragen sich sicherlich, wann sie zuletzt einen Regenschirm gebraucht haben. Wie sah es also bislang mit den Niederschlagsmengen in diesem Monat aus?

Wetterstationen können hierbei Aufschluss geben, wie viel Niederschlag an einem bestimmten Ort in einer gewissen Zeit gefallen ist. Allerdings kann man durch Wetterstationen nur ein unzureichendes Bild davon bekommen, wie viel Niederschlag in der Fläche gefallen ist. Auch können teilweise kräftige Niederschläge nicht erfasst werden, wenn sie nicht gerade über eine Wetterstation hinwegziehen. Die Lösung für dieses Problem sind die aus Radardaten abgeleiteten Niederschlagsmengen.

Die nachfolgende Abbildung zeigt die aus Radardaten abgeleiteten Niederschlagsmengen seit dem 01. Februar. 

Brauchen wir in den kommenden Tagen wieder mal den Regenschirm teil 1

Aus Radardaten abgeleitete Niederschlagsmengen in Liter pro Quadratmeter seit dem 01. Februar 

Anhand der Abbildung ist unschwer erkennbar, dass bislang kaum nennenswerte Niederschlagsmengen zusammenkamen. Die Niederschläge Richtung Südwesten und Westen wurden zudem erst in den Frühstunden des heutigen Montags registriert. Anders ausgedrückt: Bis auf wenige Regionen blieb es bislang gänzlich niederschlagsfrei. So ganz stimmt dies allerdings aber auch nicht. Bei der Betrachtung der täglich durch Wetterstationen gemessenen Niederschlagsmengen finden sich nämlich tatsächlich an manchen Tagen teils vielerorts mehr oder weniger geringfügige Werte.

Doch warum findet sich nichts Entsprechendes in obiger Abbildung? In den letzten Tagen war meist beständiger Hochdruckeinfluss vorherrschend, wie sich auch aus den letzten Themen des Tages herauslesen lässt. Mancherorts war der Blick aus dem Fenster von Nebel und Hochnebel geprägt, so wie es im Winter typisch für Hochdruckwetter ist. Aus den Nebel- und Hochnebelfeldern nieselte es zeitweise. Die feuchte Grundschicht ist dabei naturgemäß nicht hochreichend. Radarstrahlen „schauen“ somit umso eher über diese Schicht hinweg, je weiter entfernt sich diese vom Radarstandort befindet. Dadurch können durch das Radar keine Niederschläge registriert werden, die aber am Boden sehr wohl ankommen.

Im Durchschnitt fallen im Monat Februar 30 bis 70 Liter pro Quadratmeter. Da die bisherigen Niederschlagsmengen nur geringfügig waren, lohnt ein Vergleich relativ zum vieljährigen Mittel somit nicht wirklich.

Und wie sieht es in den kommenden Tagen hinsichtlich Niederschlag aus?

Zum heutigen Start in die neue Woche ist es weiterhin das beständige Hoch ELVIRA, welches das Wettergeschehen zumindest noch im Nordosten beeinflusst. Inzwischen ist allerdings mit Tief MAX über dem Westen Frankreichs ein Gegenspieler auf der Bodenwetterkarte aufgetaucht. Dieses lenkt nicht nur dichte Wolkenfelder, sondern auch gebietsweise Niederschläge in den Westen und Südwesten Deutschlands.

In der Nacht zum Dienstag kommen die Niederschläge dann weiter ost- und nordostwärts bis in den Westen Bayerns, nach Thüringen und bis zum Emsland voran. Nach Süden hin muss dann teils mit gefrierendem Regen und entsprechender Glättegefahr auch im morgendlichen Berufsverkehr gerechnet werden. Von der Rhön über Nordhessen und Südniedersachsen bis zum Münster- und Emsland fallen die Niederschläge hingegen meist als Schnee. Im Westen lassen die Niederschläge im Laufe der Nacht allmählich nach, später kann sich Nebel bilden. In Ostbayern sowie im Osten und Nordosten ist es hingegen teils wolkig, teils gering bewölkt oder klar und meist niederschlagsfrei.

Am morgigen Dienstag setzt sich abgesehen vom Nordosten nasskaltes Wetter durch. Östlich der Elbe ist es dann heiter bis wolkig und trocken. In den übrigen Regionen sieht man von der Sonne hingegen nicht allzu viel. Vor allem im Nordwesten und Süden gibt es auch Niederschläge. Im Nordwesten, zeitweise auch in den zentralen Mittelgebirgen, fallen diese Niederschläge meist als Schnee. Im Süden ist es hingegen Regen, der vor allem in Ostbayern anfangs teils auch noch gefrierend sein kann.

Nachfolgend ändert sich am nasskalten Wetter, welches sich auch bis in den Nordosten durchsetzt, erstmal wenig.  

Brauchen wir in den kommenden Tagen wieder mal den Regenschirm teil 2

Von drei verschiedenen Modellen vorhergesagte akkumulierte Niederschlagsmengen bis Freitagfrüh 

M.Sc. Meteorologin Tanja Egerer
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 10.02.2025
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst 

 

Nassestes Winterhalbjahr seit Messbeginn

Das Winterhalbjahr 2023/24, also der Zeitraum vom 1. Oktober 2023 bis zum 31. März 2024 wird in die Wetterannalen eingehen. Auch wenn es erst in ein paar Tagen zu Ende geht, steht schon jetzt fest, dass es das niederschlagreichste Winterhalbjahr sein wird, das seit Beginn regelmäßiger und flächendeckender Messungen im Jahre 1881 in Deutschland beobachtet wurde. Bis einschließlich des gestrigen Sonntags (24. März 2024) sind im deutschlandweiten Mittel in diesem Zeitraum rund 538 mm Niederschlag gefallen. Das entspricht etwa 150% der durchschnittlichen Niederschlagsmenge von 359,3 mm im Zeitraum von 1961-1990 oder etwa 144%, verglichen mit der aktuelleren Vergleichsperiode 1991-2020 (372,6 mm). Derartige Abweichungen zum vieljährigen Mittel in einem Zeitintervall von einem halben Jahr ist sehr bemerkenswert und bisher beispiellos. Bezogen auf die durchschnittliche Menge eines gesamten Jahres in Deutschland sind in diesem Halbjahr etwa 2/3 gefallen, obwohl üblicherweise das Sommerhalbjahr die regenreichere Jahreshälfte darstellt.

Zeitliche Verteilung der Niederschläge

Fünf überdurchschnittlich nasse Monate in Folge waren für diese hohen Niederschlagssummen verantwortlich (Abb. 1). Erst der aktuelle Märzmonat fällt voraussichtlich unterdurchschnittlich aus. Den Startschuss machte ein mit 100,7 mm ziemlich nasser Oktober, wobei vor allem die zweite Monatshälfte ungewöhnlich regenreich war. Ihm folgte der zweitniederschlagreichste November seit Messbeginn. Mit 124,1 mm kam rund das Doppelte der üblichen Monatsmenge vom Himmel. Nach diesen beiden Herbstmonaten erlebten wir den viertnassesten Winter seit 1881. (Eine ausführliche Analyse des Winterniederschlags kann im Thema des Tages vom 20. Februar 2024 nachgelesen werden.) Vor allem der Dezember setzte die ungewöhnlich niederschlagreiche Witterung fort. Die Niederschlagsmenge summierte sich auf 120,4 mm, von der ein beachtlicher Teil in der zweiten Monatshälfte fiel und in einigen Regionen ein großes Weihnachts- und Silvesterhochwasser auslöste. Bereits in den ersten drei Monaten wurde die durchschnittliche Menge des gesamten Winterhalbjahrs schon bis auf wenige Millimeter erreicht! Jeder weitere Niederschlag war also quasi eine Zugabe. Auch die Monate Januar (75,2 mm) und Februar 2024 (81,1 mm) präsentierten sich überdurchschnittlich nass. Erst der aktuelle März bleibt wohl unter dem Monatssoll, wobei erst in ein paar Tagen endgültig Bilanz gezogen wird.

DWD Nassestes Winterhalbjahr seit Messbeginn

Vergleich mit früheren Winterhalbjahren

Vergleicht man das diesjährige Winterhalbjahr mit früheren, wird deutlich, wie ungewöhnlich der Niederschlagsüberschuss war (Abb. 2). Der bisherige Rekordhalter war das Winterhalbjahr 1998/99 mit 506,4 mm, gefolgt vom Winterhalbjahr 1993/94 mit 485,5 mm. Damit liegen wir kurz vor dem Ende bereits rund 30 mm über dem bisherigen Rekordhalter und sogar etwa 50 mm über dem nun drittplatzierten Halbjahr. Das Rennen um das niederschlagreichste Winterhalbjahr war also keinesfalls knapp, vielmehr musste sich der alte Rekordhalter klar geschlagen geben. Zudem lohnt sich ein Vergleich mit den bisher niederschlagärmsten Winterhalbjahren. Am wenigsten Niederschlag im deutschlandweiten Mittel wurde 1953/54 registriert mit gerade einmal 193,0 mm, gefolgt von den Winterhalbjahren 1971/72 mit 206,2 mm und 1995/96 mit 212,0 mm. Im Vergleich zu all diesen Zeiträumen kam im jetzigen Winterhalbjahr also mehr als das 2,5-fache vom Himmel. Interessant ist nebenbei bemerkt, dass die negativen Abweichungen sogar noch größer sind als die positiven.

DWD Nassestes Winterhalbjahr seit Messbeginn 1

Auswirkungen der hohen Niederschlagsmengen

Die hohen Niederschlagsmengen im Winterhalbjahr hatten und haben sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Natur. Es ist wenig verwunderlich, dass bei derart großen Regen- und Schneemassen Hochwasserereignisse nicht ausbleiben. Da im Winterhalbjahr die Verdunstungsraten gering sind, führt dies unausweichlich dazu, dass der Boden irgendwann gesättigt ist, also kein weiteres Wasser mehr aufnehmen kann. Folglich fließt jedes weitere Wasser in Bäche und Flüsse, deren Pegel ansteigen. Vor allem sehr intensive Regenfälle in der Woche vor Weihnachten 2023 ließen die Pegel in vielen Teilen Deutschlands ansteigen und Talsperren überlaufen. Ein massives Weihnachtshochwasser an mehreren Flüssen, insbesondere in Niedersachsen, war das Resultat. Aber auch zu anderen Zeiten der vergangenen Monate gab es wiederholt kleinere und größere Hochwasser, die allerdings nicht so großflächig auftraten und damit weniger in die Schlagzeilen gerieten. Vielen Rheinanrainern ist sicherlich auch noch Weihnachten 1993 in negativer Erinnerung, als am Rhein eines der schlimmsten Hochwasser des vergangenen Jahrhunderts herrschte.

DWD Nassestes Winterhalbjahr seit Messbeginn 2

Der große Niederschlagsüberschuss hatte aber auch positive Effekte. Nach vielen Jahren mit sehr niedrigen Grundwasserspiegeln hat sich die Lage in diesem Winter endlich wieder entspannt. Ähnlich sieht es mit der Bodenfeuchte aus. Die seit 2018 andauernde historische Dürreperiode wurde für beendet erklärt. In den oberen Bodenschichten ist nun wieder ausreichend Wasser vorhanden oder es liegt sogar eine Überversorgung vor (Abb. 3). Selbst in tieferen Bodenschichten, wo das Regenwasser deutlich zeitverzögert ankommt, ist in den meisten Regionen Deutschlands wieder ausreichend Wasser vorhanden. Lediglich in ein paar Regionen der östlichen Bundesländer, insbesondere in Teilen Sachsen-Anhalts und Thüringens, dauert der Trockenstress weiter an. Tief wurzelnde Pflanzen und Bäume sollten in den meisten Regionen selbst in einem trockenen Sommer in diesem Jahr keine Probleme bekommen und können sich von der mehrjährigen Dürreperiode hoffentlich wieder erholen. Wie es für kleinere Pflanzen und die Landwirtschaft aussieht, kann allerdings aus heutiger Sicht noch nicht abgeschätzt werden. Durch die starken Verdunstungsraten im Sommer kann der Oberboden nach längeren Trockenperioden recht schnell wieder austrocknen. Für diese Kulturen ist also eher der Sommer- als der Winterniederschlag ausschlaggebend.

Dr. rer. nat. Markus Übel (Meteorologe)
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale

Im März weiterhin zu nass?

Mehr als 150 % des im klimatologischen Mittel zu erwartenden Niederschlags sind im Februar gefallen. In einigen Staulagen der Mittelgebirge kamen über 200 Liter pro Quadratmeter (kurz l/m²) zusammen. Im brandenburgischen Manschnow fielen dagegen nur rund 72 l/m², im thüringischen Ellrich-Werna 108 l/m². Diese Niederschlagsmengen machten jedoch an den jeweiligen Stationen mehr als 370 % des Niederschlagssolls im Monat Februar aus! Kurzum: Es war ein nasses Ende eines nassen Winters. Aber wie geht es denn im März weiter? Startet der Frühling genauso nass, wie der Winter aufgehört hat?

Im Gegensatz zu den Messungen der Wetterstationen, bei denen es sich lediglich um sogenannte Punktmessungen handelt, lassen sich die bislang im März gefallenen Niederschlagsmengen mithilfe von Radardaten recht gut abschätzen. Diese bieten den Vorteil, dass sie auch in der Fläche verfügbar sind. So werden auch lokal eng begrenzte Unterschiede sichtbar. Zusätzlich kann man die Radardaten mit den Messwerten der Stationen aus dem DWD-Messnetz kombinieren, sodass die Abschätzung noch etwas genauer wird.

Betrachtet man sich die Niederschlagsmenge, die seit Monatsbeginn (01. März) in Deutschland gefallen ist, so fällt ein starkes Südwest-Nordost-Gefälle auf („absolute Gesamtniederschlagsmenge“; siehe Abbildung 1). Während der Südwesten vorwiegend in den Farben Grün bis Gelb und Rot eingefärbt ist, weist der Nordosten teils gar keine Signale auf. Am regenreichsten war es bisher im März somit im Südwesten Deutschlands. Insbesondere im Schwarzwald kamen bis heute rund 90 l/m² zusammen. Im Norden und Osten gibt es hingegen kaum Signale für Niederschlag. Dort fiel der Frühlingsanfang also weitgehend trocken aus.

DWD Im Maerz weiterhin zu nass

Um die Niederschlagsmengen nun besser interpretieren zu können („Welche Niederschlagssummen sind viel für die Region und Jahreszeit, welche wenig?“), setzt man sie in einen klimatologischen Kontext. Dabei werden die aktuell gemessenen Daten mit den bis zum Analysetag (Donnerstag, 14.03.2024) mittleren langjährigen Niederschlagsmengen von 1991 bis 2020 verglichen. Entsprechend erhält man bei der relativen Betrachtung eine Prozentzahl, wobei Werte unter 100 % ein Niederschlagsdefizit (rote bis türkise Flächen) beschreiben, Werte über 100 % (dunkelblaue bis violette und weiße Flächen) stellen eine zu nasse Witterung dar. Die blauen Flächen repräsentieren hingegen Regionen, in denen die Niederschläge ungefähr der im Mittel zu erwartenden Menge entsprechen („relative Gesamtniederschlagsmenge“; siehe Abbildung 2).

DWD Im Maerz weiterhin zu nass 1

Auch in dieser Grafik bestätigt sich das Südwest-Nordost-Gefälle. Wenig verwunderlich sind die dargestellten Werte im Norden gebietsweise bei 0 % (rot). Im Westen und Südwesten wurden meist 30 bis 70 % des Niederschlagssolls erreicht. Regional liegt die relative Gesamtniederschlagsmenge allerdings auch bereits um bzw. über 100 %, wie zum Beispiel in einigen Weststaulagen des Schwarzwalds sowie in Oberschwaben.

DWD Im Maerz weiterhin zu nass 2

Nachdem der heutige Donnerstag frühlingshaft mild und weitgehend trocken ausfällt, gestaltet sich das Wetter in den kommenden Tagen wieder wechselhafter. In vielen Regionen fällt zeitweise etwas Regen, der von kurzen Phasen mit Zwischenhocheinfluss unterbrochen wird. Abbildung 3 zeigt die Vorhersage der akkumulierten Niederschlagsmengen bis nächsten Donnerstag, den 21.03.2024 der Wettermodelle ICON (deutsches Modell), IFS (europäisches Modell) und GFS (amerikanisches Modell). Insbesondere der äußerste Süden steht dabei im Fokus. Am Stau der Alpen sowie im Südschwarzwald sind – je nach Wettermodell – 40 bis 60 l/m² möglich. Unschwer zu erkennen gibt es zum aktuellen Zeitpunkt aber noch einige Unsicherheiten in den Modellprognosen. Im Allgäu beispielsweise sind ICON zufolge auch bis zu 80 l/m² möglich. Sonst werden im Nordwesten sowie im Stau der Mittelgebirge meist 10 bis 30 l/m² simuliert. Im Osten und Nordosten liegen die vorhergesagten Niederschlagsmengen meist unter 10 l/m². Dies könnte das Südwest-Nordost-Gefälle somit noch etwas verschärfen.

MSc.-Meteorologe Sebastian Schappert
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 14.03.2024
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

Jahrestag der Lawinenkatastrophe von Galtür

Wenn Wetterlagen über einen längeren, unüblichen Zeitraum anhalten, kommt es fast immer zu problematischen Auswirkungen. Andauernde oder sich häufig wiederholende Hitzewellen im Sommer können beispielsweise bei vulnerablen Bevölkerungsgruppen zu gesundheitlichen Einschränkungen führen, unter langen niederschlagsarmen Phasen leidet häufig die Landwirtschaft. Doch ganz besonders beim Niederschlag wirken sich sogenannte „persistente“ oder regenerierende Wetterlagen häufig besonders nachteilig aus. Während sich der Naturraum und die Bevölkerung einer Region an die dort üblichen Wetterlagen und deren mittleren Schwankungsbreite im Laufe der Zeit angepasst hat und damit gut zurechtkommt, führen langanhaltende oder häufig wiederkehrende Regen- oder Schneefälle zu teils erheblichen Gefährdungen.

Auch in diesem Winter erlebten wir in Deutschlands bereits die Problematik von einer länger andauernden Großwetterlage. Im November und Dezember 2023 führten atlantische Tiefausläufer über mehreren Wochen hinweg beständig sehr feuchte Luftmassen nach Mitteleuropa (Westwetterlage), die regional zu einem Hochwasser führten. Eine solche, niederschlagsreiche und sich immer wieder regenerierende Wetterlage gab es auch im Januar und Februar 1999 – allerdings bei einem deutlich tieferen Temperaturniveau. Ende Januar stellte sich damals über Mitteleuropa die erste von drei markanten Nordwestwetterlagen ein. Ein sogenannter „Höhentrog“  etabliert sich über der Mitte und dem Osten des Kontinents (Abbildung 1 links), wobei mit diesem zum einen kalte und zum anderen auch feuchte Luft von Norden und Nordwesten her an den Alpennordrand geführt wurde. Die Folge davon waren dort langanhaltende und kräftige Schneefälle. Wenngleich sich diese Nordwestlage zu Beginn des Februars auflöste und in eine Hochdruckrandlage überging, stellte sich ab dem 05. Februar 1999 wieder das Strömungsmuster von Ende Januar ein (Abbildung 1 rechts). Über den Zeitraum von einer Woche schneite es im Alpenraum erneut langanhaltend und ergiebig. Die Ähnlichkeit der beiden Großwetterlagen sticht dabei deutlich ins Auge (Abb. 1).

DWD Jahrestag der Lawinenkatastrophe von Galtuer

Beiden Wetterlagen ist gemein, dass sich eine sogenannte „Staulage“ einstellte. Dies hat natürlich überhaupt nichts mit dem Verkehr zu tun, sondern ist eine Folge der Topographie. Berge haben nämlich allgemein die Eigenschaft, an ihren Flanken die darauf zuströmende Luft zum Aufsteigen zu zwingen. Damit wird der in der Luft vorhandene Wasserdampf in höhere Luftschichten transportiert. Dort ist die Luft aber normalerweise kälter und kann deutlich weniger Wasserdampf halten. Als Folge kommt es zum Ausfall und damit zu kräftigem Schneefall. Hält dieser Effekt über eine längere Zeit an, können erhebliche Niederschlagsmengen zusammenkommen. Bei beiden Wetterlagen wurden die Alpen von Norden und Nordwesten her angeströmt, sodass sich nördlich des Alpenhauptkammes dieser Staueffekt ergab. Außerdem muss man bei der Beurteilung der Lawinenbildung mindestens noch ein weiterer meteorologischer Parameter betrachtet werden: den Wind. Beide Wetterkarten in Abbildung 1 zeigen die Strömungsverhältnisse (hier Isohypsen) in 700 hPa (etwa 3000 m), aus denen kräftiger Windeinfluss (aus Nordwest bis Nord) abgeleitet werden kann. Dieser Wind führte zu erheblichen Verfrachtungen des lockeren Schnees von den Luv- in die Leelagen und veränderte zudem die Schneedeckenstruktur.

Nach einer vorübergehenden Umstellung der Wetterlage zum Ende der ersten Monatshälfte, stellte sich rasch wieder das altbekannte Strömungsmuster ein (Abbildung 2). Ein umfangreicher Höhentrog stieß von Nordwesten her zu den Alpen vor und ließ den kräftigen Schneefall inklusive Windeinfluss wieder aufleben. Der Schnee türmte sich weiter auf und erreichte entlang und nördlich des Alpenhauptkammes vielerorts Rekordwerte. Wenn sie dieses Thema des Tages zeitnah zum Ausgabezeitunkt in den Händen halten, kam es fast stundengenau vor 25 Jahren (23. Februar 1999, um 15:58 Uhr MEZ) zum Kollaps der mächtigen Schneedecke oberhalb von Galtür im hinteren Tiroler Paznauntal. Am nördlich des Ortes gelegenen Hang zwischen Grießkopf und Grieskogel löste sich auf etwa 2700 m Meereshöhe eine große, rauschte mit mehr als 200 km/h zu Tal und verschüttete Teile des Ortes. Die in Bewegung gerate Schneemasse wird bei nachfolgenden Analysen mit etwa 180.000 t abgeschätzt. 31 Menschen konnten nicht mehr rechtzeitig aus dem dicht gepressten und teils in die Häuser eingedrungenen Schnee geborgen werden. Einen Tag später kamen bei einer weiteren Lawine in der benachbarten Ortschaft Valzur weitere sieben Menschen ums Leben.

DWD Jahrestag der Lawinenkatastrophe von Galtuer 1

Doch diese beiden Großlawinen waren nicht die einzigen Lawinenereignisse mit Personenschaden während dieser Zeit im Alpenraum. Sowohl in Frankreich, als auch in der Schweiz gab es bei entsprechenden Ereignissen mehrere Todesopfer zu beklagen. Die schlimmsten fanden in Chamonix (Frankreich) sowie in Evolene (Schweiz) statt. Aufgrund dieser weitreichenden Folgen ging der Winter 1999 auch als sogenannter „Lawinenwinter“ in die Historie ein.

Mag.rer.nat. Florian Bilgeri (Meteorologe)
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 23.02.2024

Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

Deutschlandwetter im Januar 2024

Erste Auswertungen der Ergebnisse der rund 2000 Messstationen des DWD in Deutschland.

Besonders warme Orte im Januar 2024*

Platz

Station Bundesland durchschnittliche Temperatur Abweichung
1 Helgoland Schleswig-Holstein 4,3 °C +1,8 Grad
2 Borkum-Flugplatz Niedersachsen 4,1 °C +2,4 Grad
3 Norderney Niedersachsen 3,9 °C +2,3 Grad

Besonders kalte Orte im Januar 2024*

Platz

Station Bundesland durchschnittliche Temperatur Abweichung
1 Zinnwald-Georgenfeld Sachsen -2,7 °C +1,9 Grad
2 Reit im Winkl Bayern -2,3 °C +1,3 Grad
3 Carlsfeld Sachsen -2,1 °C +1,5 Grad

Besonders niederschlagsreiche Orte im Januar 2024**

Platz Station Bundesland Niederschlagsmenge Anteil
1 Sankt Blasien-Menzenschwand Baden-Württemberg 289,3 l/m² 148 %
2 Bernau-Goldbach Baden-Württemberg 269,6 l/m² 136 %
3 Todtmoos Baden-Württemberg 261,4 l/m² 124 %

Besonders trockene Orte im Januar 2024**

Platz Station Bundesland Niederschlagsmenge Anteil
1 Quedlinburg Sachsen-Anhalt 21,4 l/m² 95 %
2 Bad Lauchstädt Sachsen-Anhalt 23,6 l/m² 94 %
3 Stuttgart-Echterdingen Baden-Württemberg 23,9 l/m² 55 %

Besonders sonnenscheinreiche Orte im Januar 2024**

Platz Station Bundesland Sonnenschein Anteil
1 München-Stadt Bayern 103 Stunden 157 %
2 Memmingen Bayern 102 Stunden 125 %
3 Wielenbach Bayern 102 Stunden 182 %

Besonders sonnenscheinarme Orte im Januar 2024**

Platz Station Bundesland Sonnenscheindauer Anteil
1 Greifswald Mecklenburg-Vorpommern 39 Stunden 90 %
2 Trollenhagen Mecklenburg-Vorpommern 43 Stunden 96 %
3 Grambow-Schwennenz Mecklenburg-Vorpommern 44 Stunden 128 %

Oberhalb 920 m NHN sind Bergstationen hierbei nicht berücksichtigt.
* Monatsmittel sowie deren Abweichung vom vieljährigen Durchschnitt (int Referenzperiode 1961-1990)
** Prozentangaben bezeichnen das Verhältnis des gemessenen Monatswertes zum vieljährigen Monatsmittelwert der jeweiligen Station (int Referenzperiode, normal = 100 Prozent).

Hinweis:
Einen ausführlichen Monatsüberblick für ganz Deutschland und alle Bundesländer finden Sie im Internet unter

Meteorologe Denny Karran
Deutscher Wetterdienst Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

Deutschlandwetter im Jahr 2023

Erste Auswertungen der Ergebnisse der rund 2000 Messstationen des DWD in Deutschland.

Besonders warme Orte im Jahr 2023*

Platz

Station Bundesland durchschnittliche Temperatur Abweichung
1 Waghäusel-Kirrlach Baden-Württemberg 13,1 °C +2,8 Grad
2 Freiburg Baden-Württemberg 12,9 °C +3,2 Grad
3 Ohlsbach Baden-Württemberg 12,8 °C +3,2 Grad

Besonders kalte Orte im Jahr 2023*

Platz

Station Bundesland durchschnittliche Temperatur Abweichung
1 Carlsfeld Sachsen 6,8 °C +2,4 Grad
2 Zinnwald-Georgenfeld Sachsen 6,9 °C +2,5 Grad
3 Kahler Asten Nordrhein-Westfalen 7,1 °C +2,3 Grad

Besonders niederschlagsreiche Orte im Jahr 2023**

Platz Station Bundesland Niederschlagsmenge Anteil
1 Baiersbronn-Ruhestein Baden-Württemberg 2399,8 l/m² 120 %
2 Ruhpolding-Seehaus Bayern 2302,6 l/m² 103 %
3 Oberstdorf Bayern 2258,7 l/m² 123 %

Besonders trockene Orte im Jahr 2023**

Platz Station Bundesland Niederschlagsmenge Anteil
1 Zülpich-Enzen Nordrhein-Westfalen 533,4 l/m² 92 %
2 Grünstadt Rheinland-Pfalz 541,6 l/m² 102 %
3 Prenzlau Brandenburg 545,2 l/m² 108 %

Besonders sonnenscheinreiche Orte im Jahr 2023**

Platz Station Bundesland Sonnenschein Anteil
1 München-Flughafen Bayern 2062 Stunden 124 %
2 Arkona Mecklenburg-Vorpommern 2044 Stunden 113 %
3 Weihenstephan Bayern 2030 Stunden 121 %

Besonders sonnenscheinarme Orte im Jahr 2023**

Platz Station Bundesland Sonnenscheindauer Anteil
1 Kahler Asten Nordrhein-Westfalen 1474 Stunden 109 %
2 Lüdenscheid Nordrhein-Westfalen 1498 Stunden 111 %
3 Alfeld Niedersachsen 1540 Stunden 117 %

Oberhalb 920 m NHN sind Bergstationen hierbei nicht berücksichtigt.
* Jahresmittel sowie deren Abweichung vom vieljährigen Durchschnitt (int Referenzperiode 1961-1990)
** Prozentangaben bezeichnen das Verhältnis des gemessenen Jahreswertes zum vieljährigen Jahresmittelwert der jeweiligen Station (int Referenzperiode, normal = 100 Prozent).

Hinweis:
Einen ausführlichen Jahresüberblick für ganz Deutschland und alle Bundesländer finden Sie im Internet unter

Meteorologe Denny Karran
Deutscher Wetterdienst Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

Deutschlandwetter im Dezember 2023

Erste Auswertungen der Ergebnisse der rund 2000 Messstationen des DWD in Deutschland.

Besonders warme Orte im Dezember 2023*

Platz

Station Bundesland durchschnittliche Temperatur Abweichung
1 Geilenkirchen Nordrhein-Westfalen 6,9 °C +3,8 Grad
2 Köln-Stammheim Nordrhein-Westfalen 6,8 °C +2,9 Grad
3 Duisburg-Baerl Nordrhein-Westfalen 6,7 °C +2,6 Grad

Besonders kalte Orte im Dezember 2023*

Platz

Station Bundesland durchschnittliche Temperatur Abweichung
1 Reit im Winkl Bayern -0,2 °C +2,8 Grad
2 Zinnwald-Georgenfeld Sachsen 0,0 °C +3,2 Grad
3 Carlsfeld Sachsen 0,2 °C +2,9 Grad

Besonders niederschlagsreiche Orte im Dezember 2023**

Platz Station Bundesland Niederschlagsmenge Anteil
1 Braunlage Niedersachsen 392,0 l/m² 261 %
2 Horn-Bad Meinberg – Leopoldstal Nordrhein-Westfalen 368,1 l/m² 260 %
3 Baiersbronn-Mitteltal Baden-Württemberg 344,5 l/m² 140 %

Besonders trockene Orte im Dezember 2023**

Platz Station Bundesland Niederschlagsmenge Anteil
1 Haßloch Rheinland-Pfalz 30,6 l/m² 76 %
2 Grünstadt Rheinland-Pfalz 32,2 l/m² 79 %
3 Frankenthal-Studernheim Rheinland-Pfalz 35,2 l/m² 99 %

Besonders sonnenscheinreiche Orte im Dezember 2023**

Platz Station Bundesland Sonnenschein Anteil
1 Wielenbach Bayern 87 Stunden 177 %
2 Memmingen Bayern 83 Stunden 114 %
3 Rosenheim Bayern 79 Stunden 168 %

Besonders sonnenscheinarme Orte im Dezember 2023**

Platz Station Bundesland Sonnenscheindauer Anteil
1 Soltau Niedersachsen 7 Stunden 20 %
2 Bremen Bremen 9 Stunden 25 %
3 Belm Niedersachsen 9 Stunden 26 %

Oberhalb 920 m NHN sind Bergstationen hierbei nicht berücksichtigt.
* Monatsmittel sowie deren Abweichung vom vieljährigen Durchschnitt (int Referenzperiode 1961-1990)
** Prozentangaben bezeichnen das Verhältnis des gemessenen Monatswertes zum vieljährigen Monatsmittelwert der jeweiligen Station (int Referenzperiode, normal = 100 Prozent).

Hinweis:
Einen ausführlichen Monatsüberblick für ganz Deutschland und alle Bundesländer finden Sie im Internet unter

Meteorologe Denny Karran
Deutscher Wetterdienst Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

Weihnachten 2023: Regen, Wind und mild

Das Weihnachtsfest ist nun fast vorbei, der Weihnachtsbaum nadelt noch nicht, die Geschenke sind alle verteilt und hoffentlich gut angekommen, der Festtagsbraten war ein voller Erfolg und der Weihnachtsspaziergang konnte auch genossen werden. Das alles natürlich idealerweise mit einer schneebedeckten Landschaft verbunden. So oder so ähnlich klischeebehaftet würde zumindest für die Autorin ein schönes Weihnachtsfest aussehen. Aber gut, meistens kommt es ja anders… In diesem Jahr kam es allerdings für relativ viele Mitmenschen anders als gewünscht: Viele Bewohner vor allem der nördlichen und mittleren Landesteile müssen mit den Folgen der andauernden Niederschläge, vor allem am Erzgebirge auch mit dem zusätzlichen Abschmelzen der Schneedecke, kämpfen und teilweise das eigene Heim verlassen. Viele Hilfs- und Rettungskräfte waren und sind noch im Einsatz – und nicht am heimischen Weihnachtsbaum, um die Hochwassersituation an den angeschwollenen und häufig über die Ufer getretenen Flüssen möglichst gut zu überstehen. Daher soll an dieser Stelle geschaut werden, welche Regenmengen in den vergangenen Tagen insgesamt und an den (bisherigen) Weihnachtstagen im Speziellen zu verzeichnen waren.

Der Einstieg in die Dauerregensituation fand bereits in der Vorweihnachtswoche am Mittwochabend (20.12.) bzw. in der Nacht zum Donnerstag (21.12.) statt. Erst am heutigen Mittag des 2. Weihnachtstages (26.12.), also knapp sechs Tage später, konnten die letzten Dauerregenwarnungen auslaufen. Damit findet zwar aus meteorologischer Sicht die Unwetterlage ein Ende, die vor allem im Nordwesten und Teilen der Mitte herrschende Hochwassersituation bleibt aber zunächst weiter bestehen und kann sich nur verzögert entspannten. Genaue Informationen zur Hochwasserlage findet man bei den Hochwasserzentralen der jeweiligen Bundesländer. Die folgende Abbildung zeigt die aus den Radarmessungen abgeleiteten Niederschlagsmengen der vergangenen Woche. Aufgrund der langen Andauer der Niederschläge zeigt die Wochensumme die Gesamtsituation recht eindrücklich.

DWD Weihnachten 2023 Regen Wind und mild

Der Hauptfokus der Niederschläge liegt klar im Nordwesten des Landes mit flächig über 60 l/qm in sieben Tagen und Spitzenwerten von 150 bis 200 l/qm. Aufsummierte Stationswerte zeigen im Bereich des Teutoburger Waldes/Eggegebirges (NRW) und am Harz auch örtlich Werte um 260 l/qm in den vergangenen sieben Tagen. Auch in anderen Regionen fiel gebietsweise sehr viel Regen, im höheren Bergland bzw. in den östlichen Mittelgebirgen auch zeitweise Schnee. Darauf soll an dieser Stelle aber nicht eingegangen werden. An Heiligabend und am 1. Weihnachtsfeiertag gab es gebietsweise erhebliche Regenmengen, die Top 3 der 24-stündigen Regenmengen sind in der folgenden Tabelle aufgelistet:

DWD Weihnachten 2023 Regen Wind und mild 1

Dabei lässt sich festhalten, dass absolute Tagesrekorde nicht aufgestellt wurden. Der Rekordwert der 24-stündigen Regenmenge für Heiligabend stammt mit 66,2 l/qm aus dem Jahr 1995 und wurde in Dachsberg-Wolpadingen (Baden-Württemberg) gemessen. Der Rekord für den 1. Weihnachtsfeiertag stammt aus Braunlage (Niedersachsen) mit 55,4 l/qm in 24 Stunden aus dem Jahr 1974.

Neben dem Regen spielte auch der Wind seit Tagen und auch an den Weihnachtstagen eine signifikante Rolle, verbreitet wurden Windwarnungen fällig. Der Höhepunkt dieser Windentwicklung lag aber bereits in der Vorweihnachtswoche und wurde bereits in den Themen des Tages vom 20. und 22. Dezember  thematisiert.

Außerdem wird dieses Weihnachtsfest bezüglich der Temperaturen als ein relativ mildes in die Geschichtsbücher eingehen. Nachfolgend seien für den Heiligabend 2023 und den 1. Weihnachtsfeiertag die Top 3 der gemessenen Höchstwerte genannt:

Absolute bzw. deutschlandweite Rekorde für den 24./25. Dezember wurden damit nicht aufgestellt, diese stammen für den Heiligen Abend mit 18,9 Grad aus Freiburg (Baden-Württemberg, südliches Rheintal) im Jahr 2012 bzw. für den 1. Weihnachtsfeiertag aus Piding in Bayern (Berchtesgadener Land) mit 19,3 Grad im Jahr 2013. Dennoch wurden an einigen Stationen neue Tagesrekorde aufgestellt, vor allem im Südosten und Osten des Landes.

DWD Weihnachten 2023 Regen Wind und mild 2

Am heutigen 2. Weihnachtstag bleibt uns zumindest aktuell ein Blick auf Höchstwerte und 24-stündige Niederschlagsmengen noch verwehrt. Abgerechnet wird ja bekanntlich zum Schluss. Fest steht aber, dass es weiterhin relativ mild ist und gebietsweise erneut stürmisch. An den Küsten und im höheren Bergland treten teils auch Sturmböen auf. Hinsichtlich der Niederschläge kann allerdings eine deutliche Entspannung festgestellt werden. Heute tagsüber fallen vor allem in den zuvor stark betroffenen Regionen kaum noch Niederschläge. Und auch wenn gegen Mittwoch früh im Westen neuer Regen aufkommt, der sich im Tagesverlauf auf den Nordwesten bis Norden ausbreitet, werden im Vergleich zu den Vortagen deutlich geringere Regenmengen erwartet. Eine erneute Verschärfung der Hochwassersituation ist daher voraussichtlich nicht zu erwarten.

Abzuwarten bleibt allerdings die Wetterentwicklung im weiteren Wochenverlauf, in der sich ein Fortbestand der wechselhaften, teils windigen und überwiegend milden Witterung andeutet. Details dazu sind aber noch mit größeren Unsicherheiten behaftet. Sowohl markante Regenmengen als auch erneut recht flächige Wind- bzw. Sturmwarnungen sind dabei nicht ausgeschlossen.

(Hinweis: Alle Abbildungen sind auf der Homepage des DWD unter zu finden.)

Dipl. Met. Sabine Krüger
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 26.12.2023
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst