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Taschentuchsaison

Eigentlich könnten wir uns freuen. Der Vorfrühling ist in vollem Gange. Ein Hochdruckgebiet bringt uns seit Tagen schon trockenes und sonniges Wetter. Milde Luft aus Süden sorgt am Nachmittag auch für warme Temperaturen. Wer kann, verbringt die Freizeit an der frischen Luft. Allergiker reagieren auf das schöne Wetter aber eher „verschnupft“. Grund dafür sind die in der Luft vorhandenen Pollen.
Pflanzen und Blumen vermehren sich durch die Verteilung der Pollen. Diese können vor allem bei trockenem Wetter weit fliegen und sich über mehrere hundert Kilometer verbreiten. Die Pollen sind eigentlich harmlos. Bei Allergikern erkennt das Immunsystem sie aber als Angreifer und will sie bekämpfen. Die dabei vom Körper gebildeten Botenstoffe sorgen für die typischen Symptome wie Niesen und Husten oder auch Hautausschlag.
Hierzulande zählen die Haselpollen zu den wichtigsten allergieauslösenden Pollen. Auch Birke, Erle und Gräser lassen bei Allergikern die Tränen fließen. Der sogenannte „Heuschnupfen“ ist die häufigste Allergie in Deutschland und betrifft etwa jeden siebten Erwachsenen.
 

Taschentuchsaison teil 1

Pollenflugkalender für Deutschland 

Das schöne Wetter begünstigt nun den Pollenflug und vor allem die Erlenpollen sind in großer Zahl in der Luft vorhanden. Die Haselpollenkonzentration ist heute noch meist mittel bis hoch, geht aber zurück.
 

Taschentuchsaison teil 2 

Pollenflug – Gefahrenindex für Hasel (links) und Erle (rechts) am heutigen Freitag (07.03.2025) 

Taschentuchsaison teil 3

Pollenflug – Gefahrenindex für Hasel (links) und Erle (rechts) am morgigen Samstag (08.03.2025)  

Das Wetter bleibt auch am Wochenende trocken, sonnig und sehr mild. Erst in der neuen Woche kommt von Süden her Regen auf, der die Pollen aus der Luft waschen könnte. Eine täglich aktualisierte Prognose der Pollenkonzentration finden Sie auf den Webseiten des Deutschen Wetterdienstes und seit Neuestem auch in der kostenpflichtigen Version der WarnWetter App. Bis dahin bleibt den Allergikern wohl nur der Griff zu Allergiemitteln und Taschentüchern. 

Diplom-Meteorologin Jacqueline Kernn
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 07.03.2025
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst 

 

Pollenflug

Über 15 % der Deutschen reagieren allergisch auf Pollen, und die Zahl steigt weiter an. Vereinfacht ausgedrückt erkennt der Körper bei Pollenallergikern die eigentlich harmlosen Pollen als „Angreifer“, was dazu führt, dass das Immunsystem gegen sie sensibilisiert wird. Beim Kontakt mit den Pollen aktiviert das Immunsystem dann Abwehrmechanismen und setzt Botenstoffe frei, die für die pollenbedingten Symptome wie Schnupfen und Erkältungsähnliche Beschwerden verantwortlich sind. Es handelt sich dabei um eine Überreaktion des Immunsystems.

Die Konzentration von Pollen in der Luft hängt nicht nur vom Blühzustand der entsprechenden Pflanzen ab, sondern auch von den Wetterbedingungen. Bei anhaltender Trockenheit ist die Pollenkonzentration beispielsweise höher, während Regen dazu führt, dass die Pollen aus der Luft „ausgewaschen“ werden.

Der Deutsche Wetterdienst erstellt in Zusammenarbeit mit der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PDI) Vorhersagen zum Pollenflug-Gefahrenindex für verschiedene Blütenpollen. Der Pollenflug-Gefahrenindex beschreibt die Schwere der Symptome bei Pollenallergikern, die von der spezifischen Pollenart und deren Konzentration abhängt. Dazu werden nicht nur die Wettervorhersagen berücksichtigt, sondern auch die von der PDI gemessenen Pollenkonzentrationen. Die phänologischen Daten zum Blühzustand, die von der Abteilung Agrarmeteorologie des DWD ermittelt werden, spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Den Pollen-Gefahrenindex können Interessierte unter abrufen.

Aufgrund der deutlich wärmeren Witterung ist die Vegetation in diesem Jahr etwa 3 Wochen früher dran als üblich, wodurch bestimmte Pollenarten auch früher fliegen. Während Allergiker von Hasel- und Erlenpollen vorerst aufatmen können, beginnt für Allergiker von Weide, Esche, Buche und Birke die Hauptleidenszeit, wobei die Birkenpollensaison gerade ihren Höhepunkt erreicht. Bisher haben Tiefausläufer mit häufigem Regen, besonders im Westen, die Pollenkonzentration immer wieder gedämpft. Das warme und trockene Wetter am kommenden Wochenende führt jedoch zu sehr hohen Konzentrationen dieser Pollen. Erst ab Montag bringen neue Tiefausläufer zunächst im Westen und später auch im Osten Entspannung. Weitere Informationen zu Pollenallergien und Blühzeiten finden Sie auf der Website des PDI

DWD Pollenflug

Diplom-Meteorologe Christian Herold
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 05.04.2024
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst