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Kennen wir bereits das Wetter der nächsten sieben Wochen?

Am morgigen Donnerstag, den 27.06.2024, ist der „Siebenschläfertag“, einer der meteorologischen Lostage. Damit einher geht die alljährliche Fragestellung, ob das Wetter am morgigen Siebenschläfertag Aufschluss über das Wetter der nächsten sieben Wochen geben kann. Einige bekannte Bauernregeln zu diesem Tag lauten nämlich:

„Ist der Siebenschläfer nass, so regnet’s ohne Unterlass.“

„Regnet’s am Siebenschläfertag, es noch sieben Wochen regnen mag / der Regen sieben Wochen nicht weichen mag.“

„Wenn’s an Siebenschläfer regnet, sind wir sieben Wochen mit Regen gesegnet.“

„Wenn’s am Siebenschläfer gießt, sieben Wochen Regen fließt.“

„Scheint am Siebenschläfer Sonne, gibt es sieben Wochen Wonne.“

„Das Wetter am Siebenschläfertag noch sieben Wochen bleiben mag.“

Doch was ist dran an diesen Regeln oder sind deren Inhalt eigentlich nur ein Mythos? Und was hat eigentlich das putzige gleichnamige Nagetier mit dem Siebenschläfertag zu tun?

Das Tierchen hat tatsächlich nichts mit dem Siebenschläfertag zu tun. Der Ursprung findet sich in einer frühchristlichen Legende aus der Zeit der Christenverfolgung. Nach dieser Legende flüchteten sieben Brüder, die christliche Schafhirten waren, in eine Höhle bei Ephesos, um sich so vor ihren Verfolgern zu verstecken. Daraufhin wurde die Höhle von den Verfolgern zugemauert, um die Männer verhungern zu lassen. Dort fielen sie in einen tiefen Schlaf. Nach etwa 200 Jahren wachten sie wieder auf, als ein Hirte auf der Suche nach einer Unterbringungsmöglichkeit für seine Schafe die Höhle entdeckte. Die Männer bezeugten daraufhin ihren Glauben, starben allerdings kurze Zeit später. Ihnen zu Ehren wurde in der katholischen Kirche der 27. Juni als Gedenktag gewidmet. In der griechisch-orthodoxen Kirche ist es der 04. August und in der Ostkirche der 23. Oktober.

Kann das Wetter am Siebenschläfertag Aufschluss über das Wetter der nächsten sieben Wochen geben? Das Wetter der nächsten sieben Wochen kann man tatsächlich nicht am Wetter eines einzelnen Tages festmachen. Vielmehr muss eher der Zeitraum zwischen Ende Juni und Anfang Juli als Kriterium herangezogen werden. Nach der Gregorianischen Kalenderreform wäre dieser Lostag zudem eigentlich am 07. Juli. Grundsätzlich besteht für großräumige Wetterlagen in diesem Zeitraum eine Erhaltungstendenz über mehrere Wochen. Bezieht man die Regel des Siebenschläfertages also nicht auf einen einzelnen Tag, sondern auf den genannten Zeitraum, dann bewahrheitet sich diese Regel in etwa zwei von drei Jahren.

Der Siebenschläfertag gehört damit zu den Singularitäten, also den Witterungsregelfällen in der Meteorologie. Andere bekannte Beispiele für solche Singularitäten sind die Eisheiligen, die Schafskälte, die Hundstage, der Altweibersommer oder das Weihnachtstauwetter.

Und wie wird das Wetter am morgigen Donnerstag? Interessant ist erst einmal auch noch, wie das Wetter am heutigen Mittwoch ist. Gewittertechnisch geht es heute nämlich auch schon zur Sache. Dies betrifft in erster Linie die beiden südlichen Bundesländer. Doch zunächst die guten Nachrichten. Im Norden und in der Mitte verspricht der Tag sommerlich zu werden: Sonne satt und Höchstwerte zwischen 27 und 32 Grad. Allenfalls direkt an den Küsten ist es etwas frischer. Verantwortlich für diesen sommerlichen Wetterabschnitt ist das Hoch BIE, welches sich nordöstlich von uns vorübergehend eingenistet hat.

Auch im Süden liegen die Höchstwerte bei meist sommerlichen 26 bis 30 Grad. Im äußersten Süden reicht es aufgrund der morgendlichen Gewitter allerdings „nur“ für 23 bis 26 Grad. Die Gewittertätigkeit ist insbesondere in den beiden südlichen Bundesländern bereits wieder in vollem Gange. Später können dann auch im zentralen Bergland einzelne Gewitter auftreten. Aufgrund der geringen Zuggeschwindigkeit steht bei diesen Gewittern hauptsächlich der (extrem) heftige Starkregen im Fokus. Dieser tritt zwar nur sehr lokal und eng begrenzt auf, dort kann es aber dann durchaus heftig werden. Dann ist mit vollgelaufenen Kellern und Tiefgaragen zu rechnen, kleine Bäche können kurzzeitig anschwellen. Verantwortlich für diese Gewitter ist ein Tief über Italien, welches vor allem in höheren Luftschichten ausgeprägt ist. Dieses transportiert feuchte und zu Gewittern neigende Luft in den Süden Deutschlands.

DWD Kennen wir bereits das Wetter der naechsten sieben Wochen

Nachfolgend verlagert sich dieses Tief dann allmählich nordostwärts. Am heutigen Mittwoch sind die beiden südlichen Bundesländer von den Gewittern betroffen, am morgigen Donnerstag sind es dann weite Teile des Landes. Im Norden, im Westen sowie entlang des Oberrheingrabens wird es zudem ein schwül-heißer Tag mit Höchstwerten von 30 Grad und etwas darüber.

DWD Kennen wir bereits das Wetter der naechsten sieben Wochen 1

Würde man die Siebenschläfer-Regel wortwörtlich nehmen, würden uns also sieben schwül-heiße Wochen mit wahren „Wasserbomben“ an Gewittern bevorstehen.

M.Sc. (Meteorologin) Tanja Egerer
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 26.06.2024
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

Wettergegensätze

Die Großwetterlage über Europa ist eingefahren, die dominierenden Druckgebilde äußerst immobil. Über Nordeuropa hat sich ein sehr umfangreiches und kräftiges Hochdruckgebiet etabliert, das von zwei Tiefdruckgebieten über West- und Osteuropa flankiert wird. Der Jetstream über Europa wird dabei zu großen „Ausholbewegungen“ gezwungen und zeichnet dabei einen Weg nach, der dem griechischen Buchstaben Omega ähnelt (siehe Abbildung 1). Deswegen wird diese sich als sehr stabil erweisende Großwetterlage in Fachkreisen gerne auch als „Omegalage“ bezeichnet. Solche Omegalagen sind prädestiniert für Extremwetter unterschiedlichster Couleur. Während sich im Einflussbereich des Hochs Trockenheit einstellt, sorgen die flankierenden Tiefs für ergiebige Niederschläge. Deutschland befindet sich in den nächsten Tagen im Übergangsbereich dieser beiden Wetterregime. Während sich das trocken-warme und sonnige Wetter der vergangenen Tage im Norden und Osten fortsetzt, breitet sich in der Südwesthälfte schwül-warme Gewitterluft aus.

DWD Wettergegensaetze

Das verdeutlicht auch die Vorhersage des Gesamtniederschlags von verschiedenen Modellen bis Samstagabend (18.05.2024, siehe Abbildung 2). Während die Modelle für den Norden und Osten wenig bis nichts an Niederschlag im Angebot haben, werden etwa südwestlich einer Linie Emsland-Erzgebirge verbreitet 30 bis 50 l/m², vor allem im Südwesten und in der Mitte gebietsweise sogar 50 bis 80 l/m² und örtlich um 100 l/m² simuliert. Diese Mengen werden einerseits durch eher kleinräumige, aber mit teils heftigem Starkregen einhergehende Schauer und Gewitter bereitgestellt, die vor allem am Montag und Dienstag (13./14.05.) im Westen und Südwesten auftreten. Andererseits bilden sich ab Mittwoch (15.05.) wahrscheinlich auch größere, mit Gewittern durchsetzte Niederschlagsgebiete, die flächigeren, mehrstündigen Stark- oder Dauerregen bringen. Dann ist neben lokalen Sturzfluten, Überflutungen und vollgelaufenen Kellern auch Hochwasser an kleineren Flüssen und Bächen möglich. An dieser Stelle muss aber darauf hingewiesen werden, dass die Prognose von konvektivem, also zumindest teilweise schauerartigem und gewittrigem Niederschlag generell größeren Unsicherheiten unterliegt.

DWD Wettergegensaetze 1

Während in der Südwesthälfte in Laufe der Woche die Überflutungs- und Hochwassergefahr also ansteigt, wird im Norden und Osten ein ganz anderes Problem auf den Plan gerufen: Die Waldbrandgefahr! Im Mai hat es in weiten Teilen des Ostens wenig oder gar nicht geregnet (siehe Abbildung 3, links), auch davor war es mitunter deutlich zu trocken, sodass zumindest in den oberen Bodenschichten bereits wieder Trockenheit Einzug halten konnte (siehe Abbildung 3, rechts). In den nächsten Tagen kommt dazu ein in Böen starker bis stürmischer Wind, der zum einen die Abtrocknung nochmal beschleunigt, zum anderen potenziell brandfördernd wirkt.

DWD Wettergegensaetze 2

Der Waldbrandgefahrenindex des DWD erreicht bis Ende der Woche in weiten Bereichen des Nordostens und Ostens die höchste Stufe (siehe Abbildung 4). In der Natur ist vor allem dort größte Vorsicht geboten! Jegliche Zündquellen wie beispielsweise eine weggeschmissene Zigarette, illegale Lagerfeuer oder auf Wiesen abgestellte Autos sollten tunlichst vermieden werden! Die allermeisten Waldbrände sind nämlich auf unachtsames, fahrlässiges oder gar mutwilliges Verhalten von Menschen zurückzuführen.

DWD Wettergegensaetze 3

Dipl.-Met. Adrian Leyser
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 13.05.2024
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

Zu den Überflutungen in Dubai und deren Hintergründen

Allerhand wurde in den letzten Tagen über die Überschwemmungen in Dubai berichtet. Nicht zu Unrecht, denn insgesamt fielen 164 Liter auf den Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden. Nicht gerade ein Wert, den man in einer Wüstenregion erwarten würde.

Grund dafür war ein ungewöhnlich weit südlich ziehendes Höhentief im Zuge einer Austrogung über Westasien. Durch diesen dynamischen Antrieb bildete sich auch bodennah ein markantes Tiefdruckgebiet. Durch die damit einhergehenden Hebungsprozesse konnte die dort üblicherweise vorhandene Feuchte in diesem Falle recht effizient in Niederschlag umgesetzt werden. Dazu sei gesagt, dass die Luftmassen am Persischen Golf generell immer recht feucht sind, diese Luftfeuchte aber durch nahezu permanent wirkenden Hochdruck keinen Effekt – z.B. in Form von Regen – hat.

DWD Zu den Ueberflutungen in Dubai und deren Hintergruenden

Einen dementsprechenden „Knalleffekt” hatte das besagte Tiefdruckgebiet, das am Dienstag über die Region hinweg zog. Dieses führte zusätzlich extrem feuchtheiße Luft aus Süden heran. Das spiegelte sich unter anderem in Werten der äquivalentpotentiellen Temperatur (ein kombiniertes Maß aus Feuchte und Temperatur) von deutlich über 70 °C wider – ein für mitteleuropäische Gefilde schon undenkbarer Wert (siehe Abbildung 1, „Synoptische Übersicht”). Dementsprechend hoch war das Potential für anhaltenden Starkregen, zumal das entsprechende Tief auch eine relativ niedrige Zuggeschwindigkeit aufwies. Das wurde auch von den Vorhersagemodellen so erkannt (Abbildung, „Niederschlag 6stündig”).

Aber nicht in den Niederschlagsmengen alleine ist der Grund für die großflächigen Überschwemmungen zu suchen. Eine Hauptursache dafür liegt auch darin, dass die Infrastruktur der Stadt überhaupt nicht auf derartige Niederschlagsmengen ausgelegt ist. Die gefallenen Regenmengen konnten nirgendwo hin abfließen. Einrichtungen wie Kanalisationen o.ä. kennt man in diesen Regionen nicht. Folgerichtig stand das Wasser überall in den Straßen.

Cloud-Seeding

Abschließend muss noch auf das Thema des „künstlich erzeugten Regens” eingegangen werden. Diese These hielt sich (und hält sich auch weiterhin) vor allem in den sozialen Medien. Dabei wurde vermutet, dass aktives sogenanntes „Cloud Seeding” – also das Einbringen von Partikeln in Wolken, damit diese abregnen – aktiv betrieben wurde. Aus meteorologischer Sicht ergibt das überhaupt keinen Sinn. Cloud Seeding wird höchstens betrieben, um Wolken, die sonst „trocken” über eine Region ziehen würden, zum Abregnen zu bringen. Die dabei eingebrachten Partikel (meistens verschiedene Arten von Salzen) dienen dabei als Kondensationskerne, die die Niederschlagsbildung begünstigen sollen. Dieser Effekt ist, sofern überhaupt nachvollziehbar, bis jetzt in qualitativ höchstens marginalen Mengen nachgewiesen. Bei einem derartigen Starkregenereignis dagegen hat es überhaupt keinen Effekt, weil bereits von vornherein genug Niederschlag in der Bewölkung umgesetzt wird, somit auch genug Kondensationskerne vorhanden sind. Zusätzlich eingebrachtes Material hätte quasi keinen Effekt. Des Weiteren stellt sich die Frage, warum man Wolken „impfen” sollte, von denen man ohnehin weiß, dass sie genug Niederschlag bringen werden. Die Vorhersagemodelle hatten das Ereignis schon Tage vorher auf dem Schirm und haben in etwa die Größenordnung an Niederschlagsmenge prognostiziert, die am Ende auch gefallen ist. Effekte wie ebenjenes Cloud Seeding spielen dabei in der Numerik ohnehin keine Rolle, weil sie in der Software gar nicht implementiert sind.

Es bleibt am Ende festzuhalten, dass das, was man diesbezüglich aktuell zu lesen bekommt, reine Spekulation und Gerüchte sind. Substantiierte Belege dafür sucht man dagegen vergeblich. Derartige Phänomene sind nun leider generell gerade im Bereich der Meteorologie nichts neues, aber dieser Frage muss nochmal ein ganz eigenes „Thema des Tages” gewidmet werden.

M.Sc. Felix Dietzsch
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 19.04.2024
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

Was ist an Ostern alles möglich?

Das Osterwetter erfreut sich einer besonders großen Varianz, denn nahezu alles ist möglich. Von Dauerregen, über heftige Gewitter, Sturm und Schneefall bis hin zu sommerlichen Temperaturen ist an Ostern alles möglich. Grund dafür ist unter anderem der schwankende Zeitpunkt des Osterfests. Der früheste Ostersonntag ist mit dem 22.03. schon Ende März, während der späteste erst auf den 25. April fällt. Das allein sorgt dafür, dass spätere Ostertermine tendenziell eher wärmer sind als die, die Ende März liegen. Entsprechend ist die Wahrscheinlichkeit für schneebedeckte Ostern Ende März größer als Ende April.

Sehr schneereich waren beispielsweise die Jahre 1967, 1968,1970 und 1988 in den Mittelgebirgen, denn teilweise wurde 100 bis 200 cm, 1988 auch am Großen Arber über 350 cm der weißen Pracht gemessen. Im Jahre 1970 gab es im Osten und Nordosten des Landes sogar im Tiefland eine 5 bis 15 cm mächtige Schneedecke. Beispielsweise meldeten am Ostersonntag Berlin 10 cm und Chemnitz (Sachsen) 9 cm. In der jüngeren Vergangenheit gab es 2008 über der breiten Mitte weiße Ostern bis ins höhere Flachland. Außerdem muss das Jahr 2018 genannt werden. Hier fiel das Osterfest auf Anfang April. Über den Nordosten des Landes zog ein Tiefdruckgebiet hinweg, an dessen Nordflanke es rund um die Ostsee zu kräftigen Schneefällen kam. Verbreitet akkumulierte sich dort die Schneedecke auf 20 bis 35 cm.

Besonders warm präsentierte sich das Osterfest 2000 im Osten. Verbreitet wurden 25 bis 30 °C erreicht. Spitzenreiter war Potsdam mit 30,0 °C am Ostersonntag (23.04.). Dies entspricht sogar einem heißen Tag. Sehr warm war es auch am Osterfest 1962. Dort fiel der Ostersonntag auf den 22.04. und in der Südosthälfte kletterte das Thermometer auf Höchstwerte zwischen 25 und 29 °C. Beispielsweise gab es in Roth bei Nürnberg (Bayern) 29,2 °C und in Potsdam (Brandenburg) 29,0 °C. 2019 und 2020 fiel Ostern im Westen und Südwesten sehr warm aus. In diesen Jahren wurde an einigen Stationen ein Sommertag mit Höchstwerten über 25 °C erreicht. Spitzenreiter am Ostersonntag war dabei Rheinau-Memprechtshofen (Baden-Württemberg) am 21.04.2019 mit 26,9 °C. Übertrumpft werden die Werte vom Jahr 1949, denn da gab es beispielsweise in Bernkastel-Kues unfassbar warme und schweißtreibende 31,2 °C am Ostersonntag (17.04.).

Die kältesten Osterfeste datieren aus den Jahren 1964, 1977, 2008 und 2013. In diesen Jahren lagen die Höchstwerte nur im niedrigen einstelligen Bereich. Insbesondere in den Mittelgebirgen herrschte oftmals Dauerfrost und im Jahr 2008 kletterte die Temperatur in der gesamten Mitte am Ostersonntag (23.03) nicht über den Gefrierpunkt. Beispielsweise lag an diesem Tag das Maximum selbst in Erfurt (Thüringen) nur bei -1,0 °C. Auch die Nächte waren an diesem Osterfest empfindlich frisch. Verbreitet trat leichter bis mäßiger, in einigen Mittelgebirgen auch strenger Frost unter -10 °C auf.

Ungewöhnlich nass war es an Ostern 1986. In einigen Gebieten fielen in diesem Jahr über die Feiertage hinweg in der Mitte, dem Westen und Südwesten 40 bis 80 l/qm. Dies entspricht dem gesamten durchschnittlichen Monatsniederschlag. Den meisten Niederschlag verzeichnete Freiensteinau (Hessen) mit 61,4 l/qm in 24 Stunden.

Rekordwerte werden am diesjährigen Osterfest wahrscheinlich nicht verzeichnet werden. Wie das Osterwetter im Detail über die Bühne geht, wird im morgigen Thema des Tages erläutert. Ein grober Trend sei schon mal verraten. Er lautet: Mild bis sehr mild und wechselhaft.

Dipl.-Met. Marcel Schmid in Zusammenarbeit mit der Praktikantin Maren Schäfers
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 26.03.2024
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

Deutschlandwetter im Jahr 2023

Erste Auswertungen der Ergebnisse der rund 2000 Messstationen des DWD in Deutschland.

Besonders warme Orte im Jahr 2023*

Platz

Station Bundesland durchschnittliche Temperatur Abweichung
1 Waghäusel-Kirrlach Baden-Württemberg 13,1 °C +2,8 Grad
2 Freiburg Baden-Württemberg 12,9 °C +3,2 Grad
3 Ohlsbach Baden-Württemberg 12,8 °C +3,2 Grad

Besonders kalte Orte im Jahr 2023*

Platz

Station Bundesland durchschnittliche Temperatur Abweichung
1 Carlsfeld Sachsen 6,8 °C +2,4 Grad
2 Zinnwald-Georgenfeld Sachsen 6,9 °C +2,5 Grad
3 Kahler Asten Nordrhein-Westfalen 7,1 °C +2,3 Grad

Besonders niederschlagsreiche Orte im Jahr 2023**

Platz Station Bundesland Niederschlagsmenge Anteil
1 Baiersbronn-Ruhestein Baden-Württemberg 2399,8 l/m² 120 %
2 Ruhpolding-Seehaus Bayern 2302,6 l/m² 103 %
3 Oberstdorf Bayern 2258,7 l/m² 123 %

Besonders trockene Orte im Jahr 2023**

Platz Station Bundesland Niederschlagsmenge Anteil
1 Zülpich-Enzen Nordrhein-Westfalen 533,4 l/m² 92 %
2 Grünstadt Rheinland-Pfalz 541,6 l/m² 102 %
3 Prenzlau Brandenburg 545,2 l/m² 108 %

Besonders sonnenscheinreiche Orte im Jahr 2023**

Platz Station Bundesland Sonnenschein Anteil
1 München-Flughafen Bayern 2062 Stunden 124 %
2 Arkona Mecklenburg-Vorpommern 2044 Stunden 113 %
3 Weihenstephan Bayern 2030 Stunden 121 %

Besonders sonnenscheinarme Orte im Jahr 2023**

Platz Station Bundesland Sonnenscheindauer Anteil
1 Kahler Asten Nordrhein-Westfalen 1474 Stunden 109 %
2 Lüdenscheid Nordrhein-Westfalen 1498 Stunden 111 %
3 Alfeld Niedersachsen 1540 Stunden 117 %

Oberhalb 920 m NHN sind Bergstationen hierbei nicht berücksichtigt.
* Jahresmittel sowie deren Abweichung vom vieljährigen Durchschnitt (int Referenzperiode 1961-1990)
** Prozentangaben bezeichnen das Verhältnis des gemessenen Jahreswertes zum vieljährigen Jahresmittelwert der jeweiligen Station (int Referenzperiode, normal = 100 Prozent).

Hinweis:
Einen ausführlichen Jahresüberblick für ganz Deutschland und alle Bundesländer finden Sie im Internet unter

Meteorologe Denny Karran
Deutscher Wetterdienst Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

Deutschlandwetter im Dezember 2023

Erste Auswertungen der Ergebnisse der rund 2000 Messstationen des DWD in Deutschland.

Besonders warme Orte im Dezember 2023*

Platz

Station Bundesland durchschnittliche Temperatur Abweichung
1 Geilenkirchen Nordrhein-Westfalen 6,9 °C +3,8 Grad
2 Köln-Stammheim Nordrhein-Westfalen 6,8 °C +2,9 Grad
3 Duisburg-Baerl Nordrhein-Westfalen 6,7 °C +2,6 Grad

Besonders kalte Orte im Dezember 2023*

Platz

Station Bundesland durchschnittliche Temperatur Abweichung
1 Reit im Winkl Bayern -0,2 °C +2,8 Grad
2 Zinnwald-Georgenfeld Sachsen 0,0 °C +3,2 Grad
3 Carlsfeld Sachsen 0,2 °C +2,9 Grad

Besonders niederschlagsreiche Orte im Dezember 2023**

Platz Station Bundesland Niederschlagsmenge Anteil
1 Braunlage Niedersachsen 392,0 l/m² 261 %
2 Horn-Bad Meinberg – Leopoldstal Nordrhein-Westfalen 368,1 l/m² 260 %
3 Baiersbronn-Mitteltal Baden-Württemberg 344,5 l/m² 140 %

Besonders trockene Orte im Dezember 2023**

Platz Station Bundesland Niederschlagsmenge Anteil
1 Haßloch Rheinland-Pfalz 30,6 l/m² 76 %
2 Grünstadt Rheinland-Pfalz 32,2 l/m² 79 %
3 Frankenthal-Studernheim Rheinland-Pfalz 35,2 l/m² 99 %

Besonders sonnenscheinreiche Orte im Dezember 2023**

Platz Station Bundesland Sonnenschein Anteil
1 Wielenbach Bayern 87 Stunden 177 %
2 Memmingen Bayern 83 Stunden 114 %
3 Rosenheim Bayern 79 Stunden 168 %

Besonders sonnenscheinarme Orte im Dezember 2023**

Platz Station Bundesland Sonnenscheindauer Anteil
1 Soltau Niedersachsen 7 Stunden 20 %
2 Bremen Bremen 9 Stunden 25 %
3 Belm Niedersachsen 9 Stunden 26 %

Oberhalb 920 m NHN sind Bergstationen hierbei nicht berücksichtigt.
* Monatsmittel sowie deren Abweichung vom vieljährigen Durchschnitt (int Referenzperiode 1961-1990)
** Prozentangaben bezeichnen das Verhältnis des gemessenen Monatswertes zum vieljährigen Monatsmittelwert der jeweiligen Station (int Referenzperiode, normal = 100 Prozent).

Hinweis:
Einen ausführlichen Monatsüberblick für ganz Deutschland und alle Bundesländer finden Sie im Internet unter

Meteorologe Denny Karran
Deutscher Wetterdienst Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

Der Herbst ist gekommen, um zu bleiben

Der Herbst ist da und bleibt. Getreu dem Motto „Gekommen um zu bleiben“, wie im Lied von „Wir sind Helden“. Gefühlt seit dem Sankt-Nimmerleinstag beherrschen nämlich Tiefdruckgebiete über Nord- und Nordwesteuropa das Wettergeschehen in Deutschland. Daran wird sich auch in den kommenden Tagen nichts Maßgebliches ändern. Die derzeitige Modelllage deutet sogar darauf hin, dass es bis mindestens Mitte November bei tiefdruckgeprägtem Wetter bleibt.

DWD Der Herbst ist gekommen um zu bleiben 1

Durch mal mehr, mal weniger stark ausgeprägte Luftdruckgegensätze über Deutschland wird es zeitweise sehr windig, wenngleich keine ausgeprägte Sturmlage ins Haus steht. Dennoch gibt es vorrangig in Schauernähe sowie generell an den Küsten und auf den Bergen stürmische Böen. In exponierten Gipfellagen sind schwere Sturmböen um 100 km/h möglich. Meist lebt der Südwestwind auch im Flachland tagsüber auf und lässt in den Abend- und Nachtstunden wieder nach.

DWD Der Herbst ist gekommen um zu bleiben 2

Die Sonne macht sich in den nächsten Tagen in einigen Landesteilen eher rar. Besonders im Norden und Nordwesten bekommt man sie bis einschließlich Donnerstag kaum zu Gesicht. Astronomisch wären derzeit noch etwa 9 Stunden im Norden und 9 Stunden und 45 Minuten im Süden möglich. Südlich der Donau und in manchen Regionen im Osten des Landes reicht es zumindest für ein paar Stunden Sonne in den nächsten Tagen.

DWD Der Herbst ist gekommen um zu bleiben 3

Als Letztes wollen wir noch einen Blick auf den Niederschlag werfen. In den kommenden Tagen überqueren wiederholt Niederschlagsgebiete von Westen und Nordwesten her Deutschland. Teils fallen diese Niederschläge in Form von Schauern, teils als leichter bis mäßiger Regen, der insbesondere ab der Nacht zum Donnerstag mitunter länger anhalten kann. Insgesamt belaufen sich die Niederschlagsmengen von heute (Montag-) Mittag 12 UTC bis Donnerstagmittag 12 UTC auf 5 bis 20 Liter pro Quadratmeter. Vor allem im Westen und Nordwesten sind Mengen um 30, im westlichen Bergland sowie an der Nordsee bis 50 Liter pro Quadratmeter denkbar. Rund um die Donau wird kaum Niederschlag prognostiziert. Zu hoch gegriffen sind die von EZMW berechneten 140 Liter pro Quadratmeter bei Helgoland. Vermutlich tragen vorhergesagte Schauer, die immer wieder über die gleiche Region ziehen sollen zu diesen hohen Mengen bei. Die Modellbetrachtung zeigt aber auch, dass es in Bezug auf die genauen Niederschlagsschwerpunkte und Niederschlagsmengen noch Differenzen gibt.

DWD Der Herbst ist gekommen um zu bleiben 4

Abschließend kann man sagen, dass beim Wetter derzeit keine Langeweile aufkommt. Und wie heißt es doch im Lied von Steffi und Bert so treffend: „Auch der Herbst hat seine schönen Tage“.

Dipl.-Met. Marcel Schmid
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 06.11.2023
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

Geteiltes Wetter in Deutschland

Tief „Patrick“ liegt heute über Westrussland. Von ihm geht dabei eine Kaltfront aus, die sich quer vom Osten bis in den Nordwesten Deutschlands erstreckt und in die Luftmassengrenze von Tief „Quiron“ übergeht, welches derzeit mit seinen Tiefkernen im Nordostatlantik zu finden ist. Diese Luftmassengrenze sorgt jedoch nicht nur für viele Wolken und etwas Regen, sie trennt auch zwei unterschiedlich temperierte Luftmassen.

DWD Geteiltes Wetter in Deutschland

Der Süden und Südwesten Deutschlands befinden sich in einer sogenannten „maritimen Subtropikluft“ (kurz:  ). In der feuchten und für die Jahreszeit ungewöhnlich milden Luft können die Höchstwerte am heutigen Sonntag auf bis zu 27 Grad ansteigen. Das spätsommerliche Wetter zieht die Menschen für unzählige Unternehmungen ins Freie und lädt noch einmal zum Sonne tanken ein vor dem Anbruch der dunkleren Jahreszeiten.
Im Nordosten hält dagegen eine „maritim erwärmte Subpolarluft“ (kurz:) Einzug. Diese kann eher als deutlich kälter charakterisiert werden. Zwar scheint dort ebenfalls die Sonne, es weht allerdings eine deutlich kältere Brise um die Nasenspitze. Dort liegen die Höchstwerte am Sonntagnachmittag lediglich bei 12 bis 14 Grad. Dazwischen zeigen sich heute viele Wolken und zeitweise etwas Regen am Himmel.

DWD Geteiltes Wetter in Deutschland 1

Bereits in der vergangenen Nacht konnte man ein starkes Temperaturgefälle wahrnehmen. In Teilen der Mitte bis in den Südosten Deutschlands verhinderten dichte Wolken die nächtliche Ausstrahlung. Somit sanken die Temperaturen dort im Nachtverlauf nicht allzu stark ab. Auch hier wird die ungewöhnliche Milde der Luftmasse deutlich: Die Tiefsttemperatur an der Station München-Stadt lag bei 17,1 Grad, in Holzkirchen (ebenfalls Bayern) wurde sogar ein (vorläufig) neuer Stationsrekord mit 16,8 Grad aufgestellt. Das heißt, noch nie lagen die Tiefstwerte in einer Oktobernacht in Holzkirchen so hoch wie in der vergangenen.
Mehr als 15 Grad kälter und somit deutlich besser zum statistischen Mittel eines Oktobertages passend war es hingegen im Nordosten. Dort wurde an der Station Barth in Mecklenburg-Vorpommern eine Tiefsttemperatur von 1,4 Grad gemessen. Und auch an der benachbarten Station Steinhagen-Negast war es mit 2,0 Grad nicht signifikant wärmer. In Bodennähe (also in 5 Zentimeter über dem Erdboden gemessen) kam es an diesen Stationen sogar zu leichtem Frost um -1 Grad.

Wie geht es nun weiter mit der Wetterteilung?
In den kommenden Tagen wird die quer über Deutschland liegende Luftmassengrenze auch weiterhin den Norden und Osten beeinflussen. Zeitweise muss dort neben dichten Wolken mit etwas Regen gerechnet werden. Der äußerste Nordosten bleibt zunächst noch in der kalten Subpolarluft. Im Süden und Südwesten scheint sich ebenfalls nur wenig zu bewegen: Dort scheint häufig die Sonne und auch die Höchstwerte bleiben im Südwesten teils sommerlich warm mit über 25 Grad.

Erst zum Mittwoch zieht die Luftmassengrenze vorübergehend nach Norden hin ab, sodass mit Ausnahme des äußersten Nordens in vielen Teilen des Landes die Sonne zum Vorschein kommt. Dabei liegen die Höchstwerte im Norden um 19 Grad, in der Mitte und im Süden werden 23 bis 28 Grad erreicht.
Allerdings kündigt der am Mittwoch im Norden teils stürmisch auffrischende Wind das nächste Frontensystem an. Ausgehend von einem Tiefdruckkomplex, der sich von der nördlichen Ostsee bis ins Europäische Nordmeer erstreckt, greift eine Kaltfront im Tagesverlauf auf den Norden über und breitet sich in der Nacht zum Donnerstag bis in mittlere Landesteile aus. Den Süden scheint diese Luftmassengrenze jedoch nach den aktuellen Wettermodellrechnungen nicht zu erreichen. Dort sollte sich am Donnerstag und Freitag bei zeitweiligem Sonnenschein weiterhin die ungewöhnlich milde Luft halten können.

MSc.-Meteorologe Sebastian Schappert
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 08.10.2023
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

Tropische Wirbelstürme im Mittelmeer

Bestimmt erinnern sich viele noch an die Bilder der verheerenden Überschwemmungen in Griechenland und am vergangenen Sonntag in Libyen. Dabei kamen in Griechenland teils um 1000 mm innerhalb von 3 Tagen zusammen. Dies ist mehr als der mittlere Jahresniederschlag von Hamburg, der bei rund 800 mm liegt. Verantwortlich dafür war ein abgekoppeltes Tiefdruckgebiet, welches sich nahezu stationär über den griechischen Inseln befand und sich im Laufe seiner weiteren Entwicklung dann nur sehr langsam über das warme Mittelmeer nach Libyen verlagerte. Bei dieser Zyklone handelte es sich um ein sogenanntes Cut-Off Tief, dass sich aufgrund eines ausgeprägten blockierenden Hochdruckgebietes über Mitteleuropa von der Höhenströmung abschnürte. Solche blockierenden Wetterlagen sind vor allem im Spätsommer und Herbst häufig die Grundlage für schwere Unwetter im Mittelmeerraum. So auch in der vergangenen Woche als sich Tief DANIEL abkoppelte und sich in Richtung östliches Mittelmeer verlagerte.
DWD Tropische Wirbelstuerme im Mittelmeer 1

Nachdem DANIEL in Teilen Griechenlands für extreme Niederschlagsmengen gesorgt hatte, verlagerte er sich auf das östliche Mittelmeer. Die sehr hohen Wassertemperaturen von teils über 26 Grad führten zu einer Intensivierung der Zyklone zu einem mediterranen Tropensturm. Dies ist ein Sturm über dem Mittelmeer mit tropischen Eigenschaften, bei dem die auftretenden Windgeschwindigkeiten zwischen 64 und 111 km/h liegen. Hätte sich Daniel noch weiter verstärkt, würde man von einem Medicane sprechen. Der Name Medicane setzt sich aus mediterran und Hurrikan zusammen und bezeichnet starke Wirbelstürme mit tropischen Eigenschaften über dem Mittelmeer.

Der Unterschied zu den Hurrikans auf dem Atlantik liegt hauptsächlich in der Struktur des Sturms. Hurrikans besitzen einen hochreichenden, warmen Kern, welcher durch die Energieflüsse vom warmen Ozean entsteht. Mediterrane Stürme im Mittelmeer sind dagegen oftmals nur in unteren Schichten durch einen warmen Kern charakterisiert. In höheren Schichten ist dagegen teils sogar ein kalter Kern vorherrschend, denn zu Beginn der Entwicklung ist vor allem der dynamische Antrieb in Verbindung mit einem in der Höhe mit Kaltluft gefüllten Tief entscheidend. Dies wurde auch bei der Zyklone DANIEL beobachtet. Außerdem befinden sich die höchsten Windgeschwindigkeiten bei Hurrikans in der Augenwand nahe zum Zentrum des Sturms, während mediterrane tropische Stürme die stärksten Winde in den spiralförmigen Bändern im äußeren Bereich haben. Zudem sind diese Stürme auch aufgrund der geringen Ausdehnung des Mittelmeers nicht so groß wie die Exemplare auf dem Atlantik.

DWD Tropische Wirbelstuerme im Mittelmeer

Eines haben die beiden Stürme aber gemeinsam: Und das sind die intensiven Regenfälle, die teils schwere Überschwemmungen auslösen können. Bei der Zyklone DANIEL war dabei neben den hohen Wassertemperaturen des Mittelmeers als Feuchtereservoir auch die langsame Verlagerung des Sturms für die teils extrem hohen Regensummen verantwortlich.

Zudem können auch Medicanes über dem Mittelmeer im Endstadium ein Auge ausbilden. Das wird allerdings relativ selten beobachtet, da viele Stürme über dem Mittelmeer keine Hurrikanstärke erreichen. Damit ist die Rotationsgeschwindigkeit der Stürme meist nicht groß genug, womit die Absinkbewegungen zur Ausbildung eines Auges nicht stark genug sind. Der letzte Sturm, der diese für Hurrikans typische Struktur mit klarem Auge hatte, war Medicane IANOS im September 2020, der in Griechenland für teils schwere Schäden sorgte (siehe Abbildung 3).

DWD Tropische Wirbelstuerme im Mittelmeer 1

M.Sc. Meteorologe Nico Bauer
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 14.09.2023
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DIMITRIOS hat noch nicht genug

Der Name griechischer Herkunft des zurzeit wetterbestimmenden Tiefs assoziiert eher sommerliche Wärme – passend zu den Strandbildern aus Griechenland mit 25 Grad und mehr. Hierzulande zeigt sich das Wetter eher von der winterlichen Seite.