Schlagwortarchiv für: Wetterprognose

Wechselhafte Wetterwoche mit voraussichtlich ruhigem Ende

In vielen Themen des Tages der vergangenen Tage wurden die frühlingshaften Temperaturen beleuchtet. Diese lockten im Zusammenspiel mit teils längerem Sonnenschein viele Menschen ins Freie und so konnten gegebenenfalls auch bereits erste Frühjahrs-Garten-Arbeiten erledigt werden: erste Frühblüher wie Schneeglöckchen und Winterlinge bewundern, Gräser und Stauden abschneiden, Hecken, Sträucher oder Bäume stutzen oder diese gar noch entfernen. Nach dem 1. März ist das aufgrund der beginnenden Brutsaison der Vögel nämlich verboten.

In der aktuellen Woche wird das Wetter nun durch Tiefdruckgebiete bestimmt, die immer wieder Niederschläge und ab der kommenden Nacht zum Mittwoch im Bergland auch wieder häufiger Schnee mit sich bringen. Doch nun der Reihe nach…

Bereits am gestrigen Montag überquerte uns das Frontensystem von Tief PAUL bei Island und brachte von Westen Regen mit sich, der sich im Tagesverlauf und in der vergangenen Nacht ost-/südostwärts über Deutschland ausbreitete. Zuvor wurden besonders im Osten des Landes nochmals milde 13 bis 16 Grad erreicht. Während im Westen sich dann heute Morgen Auflockerungen zeigten, bildete sich andernorts in der feuchten Luft rasch dichter Nebel und der Tag startete teils sehr trüb. Nach Osten regnete es auch noch etwas und im Südwesten zogen bereits neue, dichte Wolken auf. 

Wechselhafte Wetterwoche mit voraussichtlich ruhigem Ende teil 1 

Bodenwetterkarte mit Namen der Druckgebilde vom 25.02.2025, 00 UTC (Quelle: DWD/ FU Berlin) 

Am heutigen Dienstag hat sich nun entlang des Frontensystems von PAUL über Nordfrankreich ein Wellentief gebildet. Dieses kleinräumige Tief, das auf den Namen QUINCY getauft wurde, sorgt im Südwesten bereits seit dem frühen Vormittag für neue Regenfälle, die sich mit allmählicher Nordostverlagerung von QUINCY im weiteren Tagesverlauf nordostwärts ausbreiten und im Laufe der Nacht zum Mittwoch auch den Nordosten Deutschlands erreichen werden. Ganz im Norden bleibt es voraussichtlich noch trocken. Auf der Rückseite des Tiefs sickert im Verlauf der Nacht zum Mittwoch eine deutlich kältere Luftmasse ein, so dass der Regen vor allem im Schwarzwald und in den Alpen, gegen Mittwochfrüh auch in Hochlagen der Schwäbischen Alb, in Schnee übergeht. Anfangs wird dabei aufgrund der warmen Böden nicht viel Schnee liegen bleiben, im Nachtverlauf kühlt sich die Luft und der Boden aber voraussichtlich soweit ab, dass bis zum Morgen einige Zentimeter Neuschnee erwartet werden können. Im Südwesten und Südes des Landes frischt auf der Südflanke von QUINCY ab dem Abend zudem der Wind vorübergehend stark bis stürmisch auf.

Am Mittwoch überwiegt dichte Bewölkung und es regnet häufig, im Schwarzwald fällt bis in die Mittagsstunden Schnee, bevor die Niederschläge von Westen allmählich und zumindest vorübergehend abklingen. In den Alpen schneit es in unterschiedlicher Intensität bis in die Nacht zum Donnerstag oder sogar Donnerstag früh weiter. Vor allem im Oberallgäu und den entsprechenden Staulagen sind dann insgesamt bis etwa 20 cm Neuschnee möglich.

Zum Donnerstag bringt sich ein weiteres Tiefdruckgebiet über der südlichen Nordsee in Stellung. Tief RAINER greift dann in den Frühstunden des Donnerstages mit seinem Frontensystem, dichter Bewölkung und Niederschlägen auf den Westen über. Auch in den westlichen und zentralen, später auch in den östlichen Mittelgebirgen kann in höheren Lagen Schnee fallen, je nach Tageszeit und Intensität fällt Schnee auch bis in mittlere Lagen und kann zumindest vorübergehend für Glätte durch Schneematsch sorgen. Aufgrund der warmen Vorgeschichte und den daher warmen Böden wird abseits des Berglandes dabei aber nicht mit einer nachhaltigen Neuschneedecke zu rechnen sein.

Auch der Freitag steht noch im Zeichen von wechselhafter Witterung mit zeitweiligen, häufig schauerartigen Regen-, Schneeregen- oder Schneeschauern. Im Bergland wird es teils noch ein wenig winterlicher, größere Neuschneemengen werden aber nicht mehr erwartet.

Die Temperaturen gehen im Wochenverlauf insgesamt zurück, die sehr milden, deutlich zweistelligen Temperaturen werden am heutigen Dienstag das vorläufig letzte Mal erreicht. Die Höchstwerte der kommenden Tage liegen oftmals zwischen 5 und 10 Grad. In den Nächten muss wieder häufig mit leichtem, im Bergland teils auch mäßigem Frost gerechnet werden. Und in punkto Straßenglätte ist der Winter leider auch noch nicht vorbei – die Winterreifen sind also hoffentlich noch nicht demontiert. Tja… und auch die Gartenarbeit ruht bei diesen Aussichten vermutlich meist wieder bis zum nächsten Frühlingsvorstoß. Immerhin deutet sich für das Wochenende unter steigendem Luftdruck eine Wetterberuhigung und zumindest abseits von Nebelgebieten auch wieder mehr Sonnenschein an. 

Dipl. Met. Sabine Krüger
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 25.02.2025
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst 

Wie entsteht eine Wetterprognose?

Die Prognosen des Deutschen Wetterdienstes basieren auf den Daten eines globalen Mess- und Beobachtungsnetzes. Weltweit gibt es mehr als 11.000 offizielle Bodenstationen.

Autochthone Witterung

Im heutigen Thema des Tages wird ein meteorologischer Begriff näher beleuchtet, der zwar kaum mehr gebräuchlich ist, mit dem aber bestimmte Zusammenhänge gut erklärt werden können.

Der Deutsche Wetterdienst

Der staatliche Deutsche Wetterdienst in Offenbach ist hierzulande der größte Datensammler und Datenverwerter. Mit fast 2400 Mitarbeitern gehört er weltweit zu den wichtigsten nationalen Wetterdiensten.