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So viel Regen – doch nicht überall

Mit dem 01. Juni begann der meteorologische Sommer, aber wirklich sommerlich war es bislang noch nicht. So war es deutschlandweit gesehen mit 28,1 Grad in Cottbus am 01. Juni bislang am wärmsten. So mancher mag nun möglicherweise den Klassiker “Wann wird´s mal wieder richtig Sommer?” anstimmen, aber leider ist das Wetter kein Wunschkonzert und man muss es eben nehmen wie es kommt.

Der Juni und der meteorologische Sommer sind somit erst ein bisschen mehr als eine Woche alt und rückblickend lässt sich sagen: Es kam gebietsweise bereits sehr viel Nass von oben.

Wetterstationen können hierbei Aufschluss geben, wie viel Niederschlag genau an einem bestimmten Punkt in einer gewissen Zeit gefallen ist. Allerdings kann man durch Wetterstationen nur ein unzureichendes Bild davon bekommen, wie viel Niederschlag in der Fläche gefallen ist. Auch können kräftige Schauer oder Gewitter nicht erfasst werden, wenn sie nicht gerade über eine Wetterstation hinwegziehen. Die Lösung für dieses Problem sind die aus Radardaten abgeleiteten Niederschlagsmengen.

Die nachfolgende Abbildung zeigt die aus Radardaten abgeleiteten Niederschlagsmengen seit dem 01. Juni.

DWD So viel Regen doch nicht ueberall

Der Übergang in den neuen Monat gestaltete sich insbesondere im Süden leider als sehr nass. Doch nicht nur lang anhaltende stratiforme Regenfälle machten vielen Regionen in Baden-Württemberg und Bayern zu schaffen. Insbesondere die teils kräftigen (eingelagerten) Schauer und Gewitter sorgten für eine verhängnisvolle Mischung. Diese beschäftigte nicht nur die Warnmeteorologen, sondern nachfolgend auch die Experten der Hochwasserzentralen. Das Thema des Tages vom vergangenen Dienstag (04. Juni) beinhaltet eine Nachlese zum Jahrhunderthochwasser in Süddeutschland .

Neben den lang anhaltenden und kräftigen Niederschlägen im Süden standen in den vergangenen Tagen auch teils kräftige Schauer und Gewitter im Osten sowie in Teilen der Mitte Deutschlands auf der Agenda. Diese lieferten zwar nicht flächig, mancherorts aber in Summe durchaus nennenswerte Niederschlagsmengen. Zudem wurde der äußerste Nordwesten immer mal wieder von Schauern und zeitweiligen Regenfällen gestreift. In den restlichen Gebieten sah es hinsichtlich Regen abgesehen von einzelnen schwachen Schauern allerdings eher verhalten aus.
Im Monat Juni fallen im Durchschnitt 70 bis 100 Liter pro Quadratmeter, in Regionen wie beispielsweise dem Oberallgäu auch deutlich mehr. Die nachfolgende Abbildung zeigt die bisherigen Niederschlagsmengen relativ zum vieljährigen Mittel.

DWD So viel Regen doch nicht ueberall 1

Dass sich Niederschläge nicht gleichmäßig über Deutschland verteilen, liegt in der Natur der Sache. Zu den Spitzenreitern bezüglich der gefallenen Niederschlagsmengen gehören in der Regel beispielsweise die Staulagen der Mittelgebirge. Insbesondere Schwarzwald und Allgäu belegen häufiger einmal die Spitzenplätze für die nassesten Regionen.

Im Gegensatz dazu sind das Thüringer Becken oder die Magdeburger Börde, aber auch der Nordosten Beispiele für trockene Regionen in Deutschland. Begründen kann man dies mit oftmals abnehmenden Niederschlägen in Richtung Osten. Im Falle von Thüringer Becken oder Magdeburger Börde kann man dies aber auch mit der Leelage von Thüringer Wald oder Harz begründen. Diese Mittelgebirge fungieren hierbei als eine Art Barriere, an deren Südwestflanke die Niederschläge anstauen und an deren Nordostflanke dann eine Art Abschattung stattfindet.

In den Sommermonaten spielt aber auch der oftmals konvektive Charakter der Niederschläge eine entscheidende Rolle. Die oben genannten statistisch eher nassen oder trockenen Regionen können dadurch auch eher “unauffällig” wirken, wie in diesem Fall beispielsweise der Schwarzwald. Bei den Staulagen machte sich bei der Dauerregenlage vom vergangenen Wochenende eher der Nordstau der Schwäbischen Alb bemerkbar. In Zusammenhang mit teils kräftigen Schauern und Gewittern ist dort gebietsweise bereits mehr als 300 Prozent des Monatssolls gefallen. Auch in Bayerisch-Schwaben, in einem Streifen nördlich der Alpen sowie südöstlich von Berlin sind größere Flächen mit mehr als 300 Prozent des Monatssolls erkennbar.

Trocken war es hingegen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland sowie in einem Streifen von Nordrhein-Westfalen über Niedersachsen nach Mecklenburg-Vorpommern. Dort sind verbreitet noch keine 20 Prozent des Monatssolls gefallen.

Und wie sieht es in den kommenden Tagen hinsichtlich Niederschlag aus?

Tief SWANTJE, das im gestrigen Thema des Tages vorgestellt wurde, tummelt sich mit ihren vielen Kernen seit geraumer Zeit über dem Nordatlantik, dem Nordmeer und Skandinavien. Natürlich erscheint es da naheliegend, dass SWANTJE das Wetter im Nordwesten und Norden Deutschlands beeinflusst. Kühles und windiges Schauerwetter steht dort für die kommenden Tage ins Haus.

Allerdings streckt das Tief SWANTJE seine Fühler in Form eines Frontensystems über Osteuropa auch in den Süden Deutschlands aus. Das hat zur Folge, dass sich in der feucht-warmen Luftmasse zwischen Frontensystem und Alpen teils kräftige Schauer und Gewitter sowie teils auch länger andauernde Regenfälle bilden können. Die erwarteten Niederschlagsmengen kommen in der Fläche aber bei Weitem nicht an diejenigen vom letzten Wochenende heran.

Zwischen diesen beiden wettertechnisch “spannenden” Regionen im Nordwesten und Norden sowie im Süden Deutschlands, also kurzum in den mittleren Landesteilen, wartet das Hoch XENOPHILIUS hingegen mit heiteren bis wolkigen sowie zumeist trockenen Bedingungen auf.

 

DWD So viel Regen doch nicht ueberall 2
M.Sc. (Meteorologin) Tanja Egerer
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 08.06.2024
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

Deutschlandwetter im März 2024:

Erste Auswertungen der Ergebnisse der rund 2000 Messstationen des DWD in Deutschland.

Besonders warme Orte im März 2024*

Platz

Station Bundesland durchschnittliche Temperatur Abweichung
1 Köln-Stammheim Nordrhein-Westfalen 9,9 °C +3,5 Grad
2 Duisburg-Baerl Nordrhein-Westfalen 9,8 °C +3,6 Grad
3 Geilenkirchen Nordrhein-Westfalen 9,7 °C +4,3 Grad

Besonders kalte Orte im März 2024*

Platz

Station Bundesland durchschnittliche Temperatur Abweichung
1 Kahler Asten Nordrhein-Westfalen 3,9 °C +4,0 Grad
2 Zinnwald-Georgenfeld Sachsen 4,0 °C +5,0 Grad
3 Carlsfeld Sachsen 4,1 °C +4,9 Grad

Besonders niederschlagsreiche Orte im März 2024**

Platz Station Bundesland Niederschlagsmenge Anteil
1 Baiersbronn-Ruhestein Baden-Württemberg 217,2 l/m² 136 %
2 Todtmoos Baden-Württemberg 166,7 l/m² 98 %
3 Utzenfeld Baden-Württemberg 163,6 l/m² 133 %

Besonders trockene Orte im März 2024**

Platz Station Bundesland Niederschlagsmenge Anteil
1 Riesa Sachsen 7,3 l/m² 21 %
2 Plauen Sachsen 8,1 l/m² 23 %
3 Manschnow Brandenburg 8,4 l/m² 38 %

Besonders sonnenscheinreiche Orte im März 2024**

Platz Station Bundesland Sonnenschein Anteil
1 Berlin-Dahlem 177 Stunden 145 %
2 Leipzig-Schkeuditz Sachsen 160 Stunden 153 %
3 Potsdam Brandenburg 158 Stunden 127 %

Besonders sonnenscheinarme Orte im März 2024**

Platz Station Bundesland Sonnenscheindauer Anteil
1 Leck Schleswig-Holstein 73 Stunden 72 %
2 Belm Niedersachsen 81 Stunden 79 %
3 Kahler Asten Nordrhein-Westfalen 82 Stunden 89 %

Oberhalb 920 m NHN sind Bergstationen hierbei nicht berücksichtigt.
* Monatsmittel sowie deren Abweichung vom vieljährigen Durchschnitt (int Referenzperiode 1961-1990)
** Prozentangaben bezeichnen das Verhältnis des gemessenen Monatswertes zum vieljährigen Monatsmittelwert der jeweiligen Station (int Referenzperiode, normal = 100 Prozent).

Hinweis:
Einen ausführlichen Monatsüberblick für ganz Deutschland und alle Bundesländer finden Sie im Internet

Meteorologe Denny Karran
Deutscher Wetterdienst Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

Jahresrückblick 2023 | Teil 1

Das Jahr 2023 ist fast vorüber und viel ist passiert, auch beim Wetter. Es ist also an der Zeit für einen Jahreswetterrückblick zu wagen, auf die Wettereignisse des Jahres 2023. Natürlich kann es in diesem Tagesthema nur eine kleine Auswahl an interessanten Wetterlagen geben, die subjektiv ausgewählt wurden. Sicherlich gibt es für Sie persönlich und Ihren Ort auch andere Wettertage, die Ihnen im Gedächtnis geblieben sind. Schreiben sie uns gerne Ihre Highlights!

Nutzermeldungen aus der Warnwetter App

Eine gute Möglichkeit, um das Wetterjahr einmal Revue passieren zu lassen, sind die Nutzermeldungen, die Sie uns tagtäglich über die Warnwetter App zusenden. Viele Nutzer unterstützen uns damit bei unserer Arbeit. Die Meldungen helfen uns im Sommer um die Intensität und Begleiterscheinungen von Gewittern einschätzen zu können. Mit angehängten Fotos können wir direkt sehen, wie groß beispielsweise die Hagelkörner sind. Im Winter sind die Nutzermeldungen eine gute Unterstützung, um bei Grenzwetterlagen zu sehen, wo es noch schneit und wo vielleicht schon gefrierender Regen fällt. Neben den Beobachtungsdaten (Wetterstationen, Radiosonden) und Fernerkundungsdaten (Wetterradar, Satellit, Blitze) sind die Nutzermeldungen für uns ein weiterer wichtiger und unverzichtbarer Baustein geworden.

Zwischen dem 01.01.2023 und dem 12.12.2023 haben uns sage und schreibe 1.250.414 Nutzermeldungen erreicht. 2022 waren es bis zum Jahresende 1.271.966, 2021: 1.545.970. Die tägliche Anzahl an Zumeldungen hängt natürlich stark von der Wetterlage ab. Im Schnitt haben uns über den gesamten Zeitraum 2023 3.635 Meldungen täglich erreicht, wobei es bei ruhigen Hochdrucklagen oft nur 1.000 bis 2.000 waren. Die meisten Nachrichten erreichen uns bei sommerlichen Gewitterlagen bzw. bei kräftigen Wind- oder Schneeereignissen im Winter. In den Übergangsjahreszeiten wird tendenziell weniger gemeldet.

DWD Jahresrueckblick 2023 Teil 1

Nun aber genug zu Statistik und rein in den Jahresüberblick. Die folgende Grafik fasst den Jahresverlauf schön zusammen. Abgetragen sind die täglich abgegebenen Meldezahlen bis zum 12.12.2022. Zu sehen sind verschiedene Peaks in einem sonst vorhanden Grundrauschen. Alle diese Peaks haben ihre Ursache in spannenden Wetterereignissen. Ein paar dieser Ereignisse wurden in der Grafik markiert und finden auch Eingang in dem nun folgenden Jahresrückblick.

Monat Januar

Der erste Monat des Jahres landete in den Top 10 der wärmsten Januarmonate seit Aufzeichnungsbeginn und man kann die Bezeichnung Eismonat getrost in die Schublade wandern lassen. Ganz im Gegenteil begann das Jahr rekordwarm mit Höchstwerten, die man eher im März oder April erwarten würde. In Freiburg wurde ein Höchstwert von 19.5 Grad gemessen. Erst in der zweiten Januarhälfte kam dann zumindest im Bergland etwas Winterfeeling auf. Rund um den 21.01. zeigt ein Peak bei den Nutzermeldungen, dass es auch in tiefen Lagen im Osten und Südosten vorübergehend mal nennenswert schneite.
Zudem war der Januar bevorzugt in der Westhälfte ein sehr nasser und trüber Monat. Markante Dauerregenfälle brachten den zentralen und westlichen Mittelgebirge besonders am 12./13.01. reichlich Regen, im Bergischen Land bis in den Unwetterbereich. Ein weiteres Ereignis mit Peaks bei den Nutzermeldungen war das Orkantief Frederic am 15.01., das vor allem dem Norden und Nordwesten viel Wind brachte.

DWD Jahresrueckblick 2023 Teil 1 1

Monat Februar

Der letzte Monat des meteorologischen Winters startete an den Alpen und im ostbayerischen Bergland gleich mit einem richtigen Ausrufezeichen. Dort kam es zu intensiven Dauerschneefällen und in Verbindung mit dem stürmischen Wind, auch zu Schneeverwehungen. Innerhalb von 24 h fiel in manchen Regionen fast ein halber Meter Neuschnee. Nicht überraschend bildet der Beginn des Monats auch das höchste Aufkommen an Nutzermeldungen.
Sonst verlief der Februar vergleichsweise ruhig und nur mit kurzen Winterepisoden im Tiefland. An den Karnevalstagen kamen mit Höchstwerten bis 18 Grad schon erste Frühlingsgefühle auf. Damit lag das Monatsmittel erneut deutlich über den vieljährigen Mittelwerten.
Niederschlag viel in einigen Regionen fast gar nicht. So kamen im Saarland im Flächenmittel gerade einmal 5 Liter pro Quadratmeter herunter. Die Sonne verwöhnte die meisten hingegen überdurchschnittlich.

DWD Jahresrueckblick 2023 Teil 1 2

Monat März

Während der März 2022 noch ein Rekordsonnenmonat gewesen ist, war der erste Frühlingsmonat in diesem Jahr eher grau. Schien die Sonne im Schnitt über ganz Deutschland 2022 noch sage und schreibe 235 Stunden, gab es 2023 gerade einmal 100 Sonnenstunden.
Geprägt war der März durch häufige Temperatursprünge und einem regelrechten Kaltstart. So startete der meteorologische Frühling mit teils strengen Nachfrösten und – dank einer Luftmassengrenze – mit einer norddeutschen Winterlandschaft mit Schneehöhen von 10 bis 20 cm zwischen dem Emsland und der Mecklenburgischen Seenplatte (11.03.). Dieser winterliche Witterungsabschnitt spiegelt sich auch mit mehreren Peaks in den Nutzermeldungen wieder, die die Schneefallereignisse zeigen.
Lange blieb der Winter aber nicht. Schon am 13. März gab es die erste ausgewachsene Schwergewitterlage, die sich von Südwesten bis nach Sachsen erstreckte und neben schweren Sturmböen und heftigem Starkregen, auch Hagel bis 3 cm Durchmesser brachte.
Zum Monatsende gab es weitere Gewitterlagen (siehe Anstieg der Meldezahlen) und schließlich am 26.03. auch noch zwei medienwirksame Tornados im hessischen Annerod und Wetzlar.
Damit endete ein ereignisreicher und insgesamt milder März (+2,2 K im Vergleich zu 1961-90), der sich mit einem Niederschlagsplus von 60 % als nassester März seit 20 Jahren einen Namen macht.

DWD Jahresrueckblick 2023 Teil 1 3

Monat April

Der April ist klimatologisch gesehen bisher derjenige Monat, der sich mit Blick auf das Gesamtjahr am stärksten verändert hat. Beim Vergleich der Klimareferenzperioden 1991 bis 2020 zu 1961 bis 1990 zeigt der April die stärkste Abnahme der Niederschlagsmenge, die größte Zunahme der Sonnenscheindauer und den höchsten Anstieg der Mitteltemperatur.
In diesem Jahr folgt der April diesem Trend allerdings ganz und gar nicht. Mit 24.6 Grad als höchste gemessene Temperatur in Deutschland, gab es das erste Mal seit 2008 keinen einzigen Sommertag. Stattdessen fiel deutlich mehr Niederschlag und es schien weniger Sonne, als im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert. Im Süden gab es an jedem zweiten Apriltag Regen und zum ersten Mal seit 15 Jahren fiel ein Aprilmonat wieder zu nass aus.
Als „Trostpflaster“ konnte man am 24. April in einigen Landesteilen intensive Polarlichter beobachten.
Die höchste Anzahl an täglichen Nutzermeldungen wurden am 21.April verzeichnet, als Gewitter mit Starkregen vor allem den Westen im Griff hatten.

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Monat Mai

Auch der Mai legte einen Kaltstart hin, der in Barth in Mecklenburg-Vorpommern am 4. sogar nochmal leichten Nachtfrost brachte. Im weiteren Verlauf konnte sich der zweite Frühlingsmonat dann aber auf sommerliches Niveau steigern. Bevor es auch zu Pfingsten wieder Frühsommer gab, brachte der Abschnitt vom 14.-17. Mai nochmal einem Dämpfer mit gemittelten Maxima bei 15 Grad. Damit reichte es am Ende auch nur für ein leichtes Plus im Vergleich zu den vieljährigen Mittelwerten.
Während es im Nordosten eine große Niederschlagsarmut gab (teils <5 Liter pro Quadratmeter in der Altmark, Mecklenburger Seenplatte und Vorpommern), sah es nach Westen und Süden auch aufgrund mehrerer Schwergewitterlagen ganz anders aus.
Besonders hervorzuheben sind die Gewitterlagen am 05.05. und 22.05., die dem Süden und Westen vor allem heftigen Starkregen brachten und auch bei den Nutzermeldungen die meldungsstärksten Tage waren.
Die westlichen Mittelgebirge und Alpen schafften es am Ende auf 20 Niederschlagstage, während im Nordosten ein deutliches Sonnenplus registriert wurde.

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Monat Juni

Der Juni lief als erster Sommermonat gleich zur Hochform auf und schaffte es mit einem Plus von mehr als 3 K auf Platz 5 der Liste mit den wärmsten Junimonaten. Besonders ausgeprägt war die Hitze im Südwesten. Entlang des Oberrheins wurde an 29 Tagen die 25 Grad Marke überschritten (Sommertag) und in Waghäusel-Kirrlach gab es ganze 13 Hitzetage (>30 Grad).
Beim Niederschlag lassen sich ganz unterschiedliche Regionen ausmachen. Während man im Südwesten unter extremer Trockenheit litt, gab es über der nördlichen Mitte von NRW bis nach Berlin kein Defizit. Ganz im Gegenteil, am 22.06. wurde ein neuer Rekord an täglichen Nutzermeldungen aufgestellt. Den neuen Rekord von 46.464 Meldungen innerhalb von 24 h (bisher 36.542 aus 2021) hatte Tief Lambert zu verantworten. Diese Extremwetterlage brachte neben teils extremen Starkregen auch Orkanböen. Ein Beispiel: An der Kläranlage in Jülich (NRW) fielen innerhalb von nur 15 Minuten sage und schreibe 40,5 l/qm. In Kassel wurden schwere Schäden durch Hagel und Überflutungen verzeichnet.
Davon unbeeindruckt schien die Sonne zum Teil tagelang und schaffte es klar auf den zweiten Platz der sonnenreichsten Junimonate seit Aufzeichnungsbeginn, mit einem Plus von 50 %. Im Südwesten wurde am Ende sogar ein neuer Rekord aufgestellt und die mittlere Sonnenscheindauer war bereits zur Monatsmitte übertroffen.

DWD Jahresrueckblick 2023 Teil 1 6

Dipl.-Met. Marcus Beyer
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 14.12.2023
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst