Was ist an Ostern alles möglich?
Das Osterwetter erfreut sich einer besonders großen Varianz, denn nahezu alles ist möglich. Von Dauerregen, über heftige Gewitter, Sturm und Schneefall bis hin zu sommerlichen Temperaturen ist an Ostern alles möglich. Grund dafür ist unter anderem der schwankende Zeitpunkt des Osterfests. Der früheste Ostersonntag ist mit dem 22.03. schon Ende März, während der späteste erst auf den 25. April fällt. Das allein sorgt dafür, dass spätere Ostertermine tendenziell eher wärmer sind als die, die Ende März liegen. Entsprechend ist die Wahrscheinlichkeit für schneebedeckte Ostern Ende März größer als Ende April.
Sehr schneereich waren beispielsweise die Jahre 1967, 1968,1970 und 1988 in den Mittelgebirgen, denn teilweise wurde 100 bis 200 cm, 1988 auch am Großen Arber über 350 cm der weißen Pracht gemessen. Im Jahre 1970 gab es im Osten und Nordosten des Landes sogar im Tiefland eine 5 bis 15 cm mächtige Schneedecke. Beispielsweise meldeten am Ostersonntag Berlin 10 cm und Chemnitz (Sachsen) 9 cm. In der jüngeren Vergangenheit gab es 2008 über der breiten Mitte weiße Ostern bis ins höhere Flachland. Außerdem muss das Jahr 2018 genannt werden. Hier fiel das Osterfest auf Anfang April. Über den Nordosten des Landes zog ein Tiefdruckgebiet hinweg, an dessen Nordflanke es rund um die Ostsee zu kräftigen Schneefällen kam. Verbreitet akkumulierte sich dort die Schneedecke auf 20 bis 35 cm.
Besonders warm präsentierte sich das Osterfest 2000 im Osten. Verbreitet wurden 25 bis 30 °C erreicht. Spitzenreiter war Potsdam mit 30,0 °C am Ostersonntag (23.04.). Dies entspricht sogar einem heißen Tag. Sehr warm war es auch am Osterfest 1962. Dort fiel der Ostersonntag auf den 22.04. und in der Südosthälfte kletterte das Thermometer auf Höchstwerte zwischen 25 und 29 °C. Beispielsweise gab es in Roth bei Nürnberg (Bayern) 29,2 °C und in Potsdam (Brandenburg) 29,0 °C. 2019 und 2020 fiel Ostern im Westen und Südwesten sehr warm aus. In diesen Jahren wurde an einigen Stationen ein Sommertag mit Höchstwerten über 25 °C erreicht. Spitzenreiter am Ostersonntag war dabei Rheinau-Memprechtshofen (Baden-Württemberg) am 21.04.2019 mit 26,9 °C. Übertrumpft werden die Werte vom Jahr 1949, denn da gab es beispielsweise in Bernkastel-Kues unfassbar warme und schweißtreibende 31,2 °C am Ostersonntag (17.04.).
Die kältesten Osterfeste datieren aus den Jahren 1964, 1977, 2008 und 2013. In diesen Jahren lagen die Höchstwerte nur im niedrigen einstelligen Bereich. Insbesondere in den Mittelgebirgen herrschte oftmals Dauerfrost und im Jahr 2008 kletterte die Temperatur in der gesamten Mitte am Ostersonntag (23.03) nicht über den Gefrierpunkt. Beispielsweise lag an diesem Tag das Maximum selbst in Erfurt (Thüringen) nur bei -1,0 °C. Auch die Nächte waren an diesem Osterfest empfindlich frisch. Verbreitet trat leichter bis mäßiger, in einigen Mittelgebirgen auch strenger Frost unter -10 °C auf.
Ungewöhnlich nass war es an Ostern 1986. In einigen Gebieten fielen in diesem Jahr über die Feiertage hinweg in der Mitte, dem Westen und Südwesten 40 bis 80 l/qm. Dies entspricht dem gesamten durchschnittlichen Monatsniederschlag. Den meisten Niederschlag verzeichnete Freiensteinau (Hessen) mit 61,4 l/qm in 24 Stunden.
Rekordwerte werden am diesjährigen Osterfest wahrscheinlich nicht verzeichnet werden. Wie das Osterwetter im Detail über die Bühne geht, wird im morgigen Thema des Tages erläutert. Ein grober Trend sei schon mal verraten. Er lautet: Mild bis sehr mild und wechselhaft.
Dipl.-Met. Marcel Schmid in Zusammenarbeit mit der Praktikantin Maren Schäfers
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 26.03.2024
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