Wochenendwetter
Am morgigen 11. November ist neben dem Martinstag auch der Beginn der fünften Jahreszeit. Für alle Fußballbegeisterten wird sicherlich ebenfalls etwas geboten sein, wenn sich am Nachmittag und Abend im Süden und Westen Bundesligamannschaften gegenüberstehen. Tatsächlich ist es nämlich so, dass mit München, Augsburg, Stuttgart, Darmstadt und Bochum nur Austragungsorte aus diesen Landesteilen vertreten sind.
Das Gebot der Stunde wird auf jeden Fall das Tragen einer Regenjacke sein. Für alle Narren und Jecken eher ein notwendiges Übel, verdeckt die Jacke doch das wohl ausgewählte Kostüm. Der größte Regenschirm im Haus sollte auch die Wahl für alle Eltern sein, die planen, mit ihren Kindern einen Martinsumzug zu besuchen, um die selbstgebastelte Laterne möglichst vor den Regentropfen zu schützen.
Das Tiefdruckgebiet HELMOE (international gültiger Name: ELISA) mit Kern über der Nordsee beschert uns einen herbstlichen Start ins Wochenende. In der Nacht zum Samstag zeigt sich der Himmel oft bedeckt und es treten gebietsweise schauerartige Regenfälle auf. Die Schneefallgrenze sinkt ab, weswegen vor allem im Oberallgäu und im Hochschwarzwald ein paar Zentimeter Neuschnee verzeichnet werden können. Für alle Nachteulen in diesen Regionen ist es ratsam, dieses Schauspiel lieber aus der warmen Stube zu betrachten, denn ein auffrischender, in den Hochlagen auch stürmischer Westwind weht um die Häuserecken. Die Tiefstwerte liegen dabei zwischen 7 und 0 Grad, in den Hochlagen der Mittelgebirge und Alpen tritt leichter Frost auf.
Auch am Tage zeigt sich der Himmel oft bedeckt und gebietsweise ist mit Regen zu rechnen. Die Schneefallgrenze liegt dabei bei 700 bis 1000 m. Die ganz große Nummer wird das aber nicht zum Start in die fünfte Jahreszeit. Die Böden sind noch warm, zudem ist es in den in Frage kommenden Regionen oft windig bis stürmisch, was das „Liegenbleiben“ oder gar das Zustandekommen einer Schneedecke meist verhindert. Kurzum reicht es allenfalls im Hochschwarzwald, in den Alpen sowie in den Gipfellagen des Bayerischen Waldes und des Erzgebirges für ein paar Zentimeter Neuschnee. Im Nordosten bleibt es zwar bis zum Nachmittag noch weitgehend trocken, aber vielerorts verhindern Wolken längeren Sonnenschein. Im Tagesverlauf klingen die Regenfälle im Südwesten allmählich ab. Es treten zwar noch einzelne Schauer auf, aber dazwischen lockert die Bewölkung auf und es scheint zeitweise die Sonne. Die Temperaturen steigen dabei landesweit auf Werte von 5 bis 11 Grad, in den Mittelgebirgen sowie in einigen Alpentälern bleibt es etwas kühler.
Auch in den nachfolgenden Tagen bleibt es „beständig unbeständig“. Während am Sonntag von Nordwesten bis Südosten von schwachem Zwischenhocheinfluss gesprochen werden kann, zieht von Südwesten neues Ungemach auf. Aus dichter Bewölkung regnet es im Süden dann teils lang anhaltend und kräftig. Noch besteht recht wenig Konsistenz zwischen den Modellen, wie viel Niederschlag letztendlich zusammenkommen wird. Was relativ gesichert ist, ist die Tatsache, dass es insbesondere für den Südwesten und Süden eine nasse Angelegenheit wird, mit den „bevorzugten“ Regionen Schwarzwald und Allgäu.
Am Montag und in der Nacht zum Dienstag wird es in der Südhälfte zudem windig bis stürmisch. Das Temperaturniveau steigt dann allmählich von Südwesten wieder an. Während am Sonntag am Oberrhein gerade einmal 10 Grad erreicht werden, liegen die Höchstwerte am Montag dort bei 15 Grad. Dann sieht man ein deutliches Südwest-Nordost-Gefälle, denn in Vorpommern steigen die Temperaturen gerade einmal auf 6 Grad.
M.Sc. (Meteorologin) Tanja Sauter
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 10.11.2023
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